Wie kann ich meinem Hund die Angst vor der Außenwelt nehmen?

Allgemeines
sunny4 schrieb am 15.02.2023
Moin,

seit Sylvester will mein Hund nicht mehr raus, blockiert einfach. Wenn ich mit dem Auto fahre kommt sie mit und geht ein Stück, blockiert dann auch. Auch bin ich losgegangen, ohne Leine, aber Hundi bleibt beim Auto sitzen, was auch immer ich probiert habe, nix zu machen. Ich fahre nun dreimal täglich 1 km weg, parke und gehe mit dem Hund nach Hause, muss aber dann wieder zu Fuß den Weg gehen um das Auto zu holen. Also gehen kann sie, auch problemlos, aber nur den Heimweg, das nervt und ich weiß nicht mehr weiter. Es hatte sich schon leicht verbessert, aber vorgestern fielen in der Nähe drei Schüsse, da wurde es wieder sehr schlimmer, was kann ich tun?
1 Antwort
Hallo,

wie Sie in Ihrer Nachricht schreiben, waren Spaziergänge mit Ihrem Hund bis Silvester unproblematisch, während die Probleme mit Silvester anfingen. Dies, zusammen mit Ihrer Beobachtung, wie Ihr Hund sich bei den drei Schüssen verhalten hat, die in Ihrer Nähe gefallen sind, lassen es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass Ihr Vierbeiner Angst bzw. Furcht vor lauten knallenden Geräuschen entwickelt hat und diese Angst bzw. Furcht auch auf alltäglichen Spaziergängen empfindet.

Eine erste sehr wichtige Maßnahme ist, mögliche Problemsituationen zu vermeiden. Konkret bedeutet das: Gehen Sie nicht in Gebieten und zu Uhrzeiten spazieren, bei denen Sie von vornherein absehen können, dass Ihr Hund Knallgeräusche (Feuerwerk, Schüsse und andere ähnliche Geräusche) wahrnimmt. Bieten Sie Ihrem Hund darüber hinaus zu Hause mehrere Rückzugsmöglichkeiten, die so gut wie möglich schallgedämpft sind.

Eine weitere Maßnahme ist, mittels Training an die Angst bzw. Furcht vor Geräuschen heranzugehen. Die hierbei verwendeten Methodik nennt man "Systematische Desensibilisierung und Gegenkonditionierung". Eine allgemeine Information, worum es dabei geht, kann ich Ihnen gerne zur Verfügung stellen.

Schließlich sollten Sie auch daran denken, Ihren Vierbeiner mit geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln und - zumindest in der ersten Zeit - mit angstlösenden Medikamenten zu unterstützen. Bitte kontaktieren Sie dazu einen verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt in Ihrer Nähe; einen Ansprechpartner kann ich Ihnen gerne heraussuchen.

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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