Warum ist mein Dackel so anstrengend?

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AnitaBecker schrieb am 30.03.2015
Hallo,
ich habe ein paar Probleme mit meinem Zwergdackelrüden.
Er ist drei Jahre alt und er tut mir einfach nur noch leid. Als ich mir den kleinen Schatz holte trennte ich mich von meinem Exfreund, dieser stalkte mich massiv und brüllte mich an, schlug mich usw. Meine beiden Dackelchen bekamen den ganzen Stress mit. Ich lernte einen neuen Mann kennen und auch bei dem stellte sich raus das eine Trennung das Beste ist. Dieser stalkte mich dann die letzten zwei Jahre mit allem was dazu gehört. Er lauerte mir auf, schlug mich, sprang aus den Gebüschen vor mich als ich mit den Hunden draußen war, brach in meine Wohnung ein, ging auf mich los und als die Hunde ihn anbellten trat er die kleinn Schätze. Nur einmal kurz vorweg, was alles in der Prägephase des Kleinen passiert ist.
Zu den Problemen: Ich hatte bereits fünf Hundetrainer und jeder sagte was anderes und mir kommt es vor als würde es nur noch schlimmer geworden sein.
Er quietscht beim Autofahren ob nun sitzend auf der Rückbank oder in der Box, er hat eine ständige Unruhe. Beim Aussteigen wird er richtig extrem und drängelt und wird laut und er ist so aufgedreht.
Der Kleine hat auch an der Leine ständig Stress und zieht und ist aggressiv an der Leine anderen Hunden gegenüber. ( Mein Ex der Stalker versuchte oft durch an der Leine zerren mir die Hunde aus der Hand zu reißen) rennt er ohne Leine auf dem Hundeplatz geht er allen aus dem Weg und ist glücklich das er frei laufen kann, er tobt mit kleinen Hunden und blüht auf. Kaum bücke ich mich und leine ihn an, ist sofort wieder Stress, mit qiuetschen und zerren an der Leine. Er tut mir so leid, denn das kann doch nicht gut sein. Die letzte Trainerin gab sogar Bachblüten die mit Fellanalyse auf ihn abgestimmt wurden und die er zweimal am Tag bekam und wir versuchten die Angst vor großen Hunden mit ihrem in den Griff zu bekommen. Er muss die großen Hunde kennen, dann spielt er auch vorsichtig mit ihnen. Er braucht nur das Klimpern von Hundemarken hören und er geht ab und bellt los und zieht die Hündin mit. Ich wechsle dann die Richtung und gehe wie man mir sagte der Konfrontation aus dem Weg. Das Problem an der Leine hat keiner der Trainer hinbekommen, auch nicht das Quietschen im Auto. Ich bin ehrlich verzweifelt und möchte das mein Hund endlich ein entspantes Leben hat.
Mittlerweile ist auch das Problem das mich der kleine schatz schon ab und an mal anknurrt, warum kann ich auch nicht erklären. Fakt ist, dass er nach jedem Trainer und Training irgendwie noch gestresster wurde. Ich liebe meine kleine Katastrophe und möchte das er endlich entspannt ist und wir entspannt an anderen Hunden vorbei gehen können.
Ich bin an der Grenze meiner Geduld und bin verzweifelt. Das Wichtigste ist, das der Kleine stressfrei ist.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 30.03.2015
Hallo Anita,

das hört sich ja alles schlimm an.
Wie Sie mir das Verhalten von Ihrem Dackel so schildern, fehlt es dem Kleinen ganz einfach an Führung und Schutz. Beides braucht ein Hund ganz dringend, sonst kann er einem wirklich Leid tun. So ein kleiner Kerl meint dann, die Führung übernehmen zu müssen, weil es ja sonst niemand tut. Damit sind die meisten Hunde natürlich überfordert und reagieren so, wie Ihr Kleiner das tut. Da hilft es nicht, dem Problem aus dem Weg zu gehen, auch keine Bachblüten zeigen da Wirkung. Da hilft nur, dass Sie den Kleinen führen und beschützen und ihm auch Grenzen geben.
Die Führung beginnt schon zuhause. Setzen Sie Kommandos ruhig und souverän durch. Dadurch lernt der Hund, Sie ernst zu nehmen.
Die Unruhe im Auto bekommen Sie weg, indem Sie selbst Ruhe ausstrahlen. Es passiert NICHTS, solange er unruhig ist. Erst, wenn er entspannt, fahren sie los oder öffnen am Ziel die Tür. Versuchen Sie NICHT, den Hund zu beruhigen, Sie erreichen nur das Gegenteil.
An der Leine führen Sie, nicht der oder die Hunde. Das heißt, Sie gehen vor und die Hunde gehen an Ihrer Seite oder neben Ihnen. Sobald sie versuchen, zu überholen, noch bevor die Leine straff wird, drehen sie um und gehen eine andere Richtung. Sie lassen sich NIE irgendwohin ziehen.
Das ist jetzt eine Menge Arbeit, die auf Sie zukommt, auch werden Sie viel Geduld brauchen.
Aber danach haben Sie einen entspannten, glücklichen Hund, der sich aus Sie verlassen kann.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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