Mein Hund ( 8 Monate) bellt alles und jeden an beim Gassi gehen

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Nicole G. schrieb am 11.05.2019
Hallo.Mein Hund (8 Monate) ,Ridgeback,Labrador,Collie usw. Mix, ist zu Hause lieb, manchmal ein totaler Clown und kommt mit unseren beiden Katzen gut klar. Wir haben ihn jetzt seit 6 Wochen von privat übernommen.Sitz und Platz macht er meistens. Ansonsten ist muss noch sehr viel geübt werden. Das größte Problem ist aber das Gassi gehen. Er bellt wirklich alles an und will sofort anspringen oder los rennen. Ob ein anderer Hund,Menschen Autos usw. Es ist unheimlich anstrengend mit ihm nach draussen zu gehen und die anderen Hundehalter sind auch schon voll genervt und so mancher reagiert ziemlich abwertend.Ich versuche ihn sobald ich merke er wird unruhiger abzulenken und ihn aus dem Sichtfeld des anderen zu nehmen.oder mit ihm zurück zu gehen. Klappt meistens nicht. dann fängt er sofort an zu bellen will springen oder will zu dem Objekt hin laufen.Auf aus hört er noch nicht so gut . Ich hatte schon eine verstauchte Hand usw. Hundeschule kann ich mir leider nicht leisten.Abgeben möchte ich ihn aber auch nicht mehr,da ich ihn schon sehr lieb habe.Was soll ich nur machen???
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 11.05.2019
Hallo,
"Aus" regt aufgeregte Hunde meist nur noch mehr auf. Zurückgehen ist gut, Sie sollten ihn dabei aber nicht beachten, nicht schimpfen, einfach nur dem Hund den Rücken zudrehen und weg gehen.
Das Problem liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der fehlenden Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. Hunde oder Menschen entgegen kommen.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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