Jagdtrieb

Allgemeines
Julenau88 schrieb am 03.05.2017
Hallöchen,
mein Hund Rocky (franz. Bulldogge 2Jahre) ist ein ziemliches Energiebündel und will alles jagen was sich bewegt egal ob Pferde, Katzen,Vögel und selbst Fahrradfahren oder Joggern. Am meisten habe ich aber Angst das er irgendwann mal auf ein Kind losgeht. Auch in Beißerein war er schon 3x verwickelt. Ich würde ihn gern mal wieder von der Leine lassen aber ich trau ihm einfach nicht mehr über den Weg. Was kann ich machen um ihm das abzugewöhnen? Danke im Voraus.
Liebe Grüße Jule
1 Antwort
Guten Tag,
das klingt, als sei Ihr Hund geistig unterfordert. Er schafft sich Beschäftigung und jagt alles, was ihm vor die Schnauze kommt - da werden anständig Glückshormone frei.
Zum zweiten sind Sie gar nicht spannend für ihn, er nimmt Sie nicht wahr und macht, was er will.
Sie haben Angst, dass er auf ein Kind losgeht, weil Sie ihn nicht kennen und einschätzen können. Sie sind kein Team. Beginnen Sie mit einem Schutzprogramm:
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.Auffälliges Verhalten gehört ebenfalls dazu:
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Partner: Hundewelt, siehe meine Artikel ab 2017
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt

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