Hund zieht und springt hoch

Allgemeines
Linda1994 schrieb am 18.04.2019
Hallo,ich habe einen 2 Jährigen American Stafford Terrier.
Ich habe Probleme mit ihm an der Leine das er immer zieht selbst mit einem Halti klappt es nicht versucht er immer weg zubekommen. Und das wenn er frei ist immer zu menschen hinrennt und sie anspringt nicht böse gemeint von ihm aber er will immer hallo sagen und auch zu jedem Hund.
Wie kann ich das am besten abtrainieren?

Lieben Gruß

Linda Grabiak
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.04.2019
Hallo Linda,
ein Halti ist kein Allheilmittel, wenn ein Hund an der Leine zieht. Es sollte dem Hundehalter von einem kompetenten Hundetrainer gezeigt werden, wie man damit umgeht. Erst dann kann es als Hilfsmittel bis zur guten Leinenführigkeit vorübergehend benutzt werden.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Damit der Hund nicht mehr zu Menschen hin rennt, üben Sie am besten mit einer Schleppleine, die Sie am Geschirr oder Halsband befestigen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und den Hund, wenn er nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt er ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn er kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass er frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie den Hund aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihm nicht hinterher oder locken ihn sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.
Das Training kann bis zu einem Jahr dauern, je nachdem, wie oft und konsequent Sie üben. Lassen Sie Ihren Hund am besten nicht mehr ohne Schleppleine, damit er keine Chance bekommt, nicht zu gehorchen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen