Hund zieht auf dem Rückweg und beißt und knabbert um zum Spiel aufzufo

Allgemeines
Mel86 schrieb am 14.12.2015
Hallo

Ich würde Loki gerne das schnappen abgewöhnen.
Er macht es sehr gerne im Übermut wenn er spielen möchte. Aggressiv ist er nie.
Wenn wir uns auf den Rückweg machen zieht er auch gerne. . Ansonsten ist er immer an der lockeren Leine Unterwegs
5 Antworten
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 15.12.2015
Hallo,

leider schreiben Sie nicht, wie alt Ihr Hund im Moment ist. Hunde sollten die Beißhemmung bis spätestens zum Ende des Zahnwechsels verinnerlicht haben.

Wichtigstes Hilfsmittel hierzu ist, dass Sie einen Schmerzenslaut von sich geben, und zwar immer, wenn die Zähne Sie berühren, egal ob es schon weh tat oder nicht. Danach beenden Sie sofort das Spiel und weisen Ihren Hund kurz ab. Zur Not gehen Sie kurz aus dem Zimmer. nach kurzer Zeit, 1/2 Minute bis 1 Minute später dürfen Sie wieder das Spiel beginnen.

Da Ihr Hund auf dem Hinweg nicht zieht, jedoch auf dem Rückweg, nehme ich an, dass Ihr Hund sich noch nicht sehr sicher in seiner Umwelt fühlt und er deswegen gerne wieder ins sichere Zuhause möchte. Dennoch sollten Sie auch hier auf eine lockere Leine achten.

Hunde haben einen Oppositionsreflex, einen Reflex sich einer Einwirkung auf den Körper zu widersetzen. Ziehen Sie ihn nach hinten, wird er nach vorne ziehen. Das ist kein Ungehorsam, sondern angeboren. Wenn Ihr Welpe zieht, dann bleiben Sie stehen. Wenn er sich umschaut und dabei die Leine lockert, dann loben Sie ihn und weiter geht's. Am besten wechseln Sie hierbei die Richtung. Bleibt er aufmerksam nehmen Sie die alte Richtung wieder auf und er darf die interessante Stelle erkunden.
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund die Leine lockert und nicht Sie, indem Sie ihn kurz beiziehen. Am besten greifen Sie die Leine mit beiden Händen oder binden Sie sich diese um den Bauch.

Ihr Welpe kommt überall hin, aber nur an lockerer Leine. Konsequenz ist jedoch hier das Wichtigste. Seien Sie immer konsequent mit Ihrer Regel. Lassen Sie Ihren Hund keinen Schritt vorankommen, wenn die Leine nicht locker ist. Hat er ab und an Erfolg, lernt er nur, hartnäckiger zu sein.

Am Anfang können Sie ihm die Sache erleichtern, indem Sie ein Aufmerksamkeitssignal antrainieren. Werfen Sie ein nicht rollendes Leckerli (Käse und Fleischwurst eignen sich hervorragend) in den Leinenbereich und schnalzen Sie dabei mit der Zunge. Bald wird Ihr Hund lernen, dass dieses Geräusch ein Leckerli verspricht. Dann wird er Sie jedes Mal ansehen, sobald er dieses Geräusch hört. Dann können Sie zur gelegentlichen Belohnung übergehen. Er bekommt dann nicht immer ein Leckerli, sondern in unregelmäßigen Abständen, ansonsten "nur" ein verbales Lob.

Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß mit Ihrem Kleinen.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de
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Mel86 | Fragesteller/in
schrieb am 16.12.2015
Er ist 5 Monate alt .
Wir haben ihn mit 4 Monaten bekommen.
Am Anfang War er sehr krank , weswegen er noch sehr ruhig War. Aber seit 2 Wochen geht er schon sehr auf Hände und arme. Nie so das es weh tut aber es ist nervenaufreibend.
Das mit dem Quitschen habe ich versucht. Es dreht ihn noch mehr auf.
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 16.12.2015
Hallo,

verändern Sie Ihr "Quitschen" in ein deutliches "Autsch" und BEENDEN Sie das Spiel. Sie schreiben, er dreht dann noch mehr auf. Schieben Sie ihn sanft, aber bestimmt zur Seite und verlassen den Raum.
Sie schreiben, es tut nicht weh, wenn er zufasst. Das ist doch schon eine gute Nachricht. Beenden Sie dennoch immer das Spiel, wenn Sie seine Zähne spüren. Ein gut aufgebaute Beißhemmung ist Gold wert, besonders dann, wenn das Tier Schmerzen hat.

Bleiben Sie gelassen. Wenn Loki aufdreht, bringt nur Ruhe und hartnäckige Konsequenz etwas. Wahrscheinlich ist er aber noch im Zahnwechsel. Bieten Sie ihm gerne ein paar Alternativen, auf denen er rumkauen kann, z.B. Kauknochen oder auch, wenn er es verträgt, Kalbsknochen.

Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß mit dem Kleinen und stehe Ihnen gerne noch zur Verfügung.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de
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Mel86 | Fragesteller/in
schrieb am 05.01.2016
Hallo.

Ihre Tipps haben gut funktioniert!
Er hat nach kurzer Zeit weniger gezogen und meine Hände hatten auch Ruhe..
Dann kam Silvester. Ich bin kurz nach 12 gestürzt und lag flach.
2 Tage lag ich im Krankenhaus und mein Mann hat sich um Loki gekümmert.
Während dessen War auch meine Stieftochter mit ihrem Freund zu Besuch und wie ich später erfuhr fand er es sehr lustig Loki immer wieder die Hand ins Maul zu stecken und so mit ihm zu spielen. Auch zieh und zerr spiele wurden gespielt. Die sind bei mir eigentlich tabu. Seit dem geht es wieder los....
Als ich heute zum ersten mal wieder mit ihm auf dem Feld War , War auch alles super zuerst.
Ich hab mit ihm Such und Ball spiele gespielt. Aber am Ende wurde es schon sehr erschreckend!
Normalerweise stecke ich am Ende des Spiels den Ball in meine Jackentasche , Leine Loki an und es geht nach Hause.
Bis heute War das kein Problem! !
Doch dann rastete Loki aus. Sprang an mir hoch. Schnappte nach meinem Arm und der Ball Schleuder . Nahm die Leine ins Maul und zerrte an ihr.
Ich musste ihn 10 Minuten ablegen lassen (Platz)bis er sich einigermaßen angeregt hat und selbst danach hat er immer wieder versucht an der Leine zu zerren.
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Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 11.01.2016
Hallo,

bitte entschuldigen Sie, dass ich erst jetzt die Möglichkeit habe, Ihnen zu antworten.

Sicherlich war Ihr Hund durch Ihre Krankheit und Abwesenheit und vielleicht auch durch Silvester etwas verunsichert oder irritiert. Es ist auch nicht immer leicht für junge Hunde zu verstehen, dass mit unterschiedlichen Personen auch unterschiedliche Regeln gelten.

Führen Sie ein "Ende" Signal ein. Beenden Sie das Spiel mit Ihrem Hund ruhig. Nehmen Sie ihm den Ball nicht ab, sondern tauschen Sie. Bevor Sie den Ball dann einstecken. Bieten Sie ihm noch ein Suchspiel mit Leckerchen an. Schnüffelarbeit beruhigt und lastet aus. Während Ihr Hund sucht, können Sie den Ball einstecken. Dadurch lenken Sie den Hund um und vermeiden Frust.

Bitte legen Sie Ihren Hund nicht zehn Minuten zur Strafe ins "Platz". Erstens ist es im Moment viel zu kalt. Neben der Gefahr, dass er sich die Blase erkälten kann, erreichen Sie im besten Fall, dass das Ablegen negativen Beigeschmack bekommt.

Wenn ein Hund zu sehr aufdreht, rate ich immer dazu, betont ruhig zu agieren, und ggfs. den Hund einmal in den Arm zu nehmen. Damit beschränken Sie seine Bewegungsfreiheit, was ebenfalls vom Hund als Maßregelung wahrgenommen wird. Es ist jedoch kein Unterwerfen im traditionellen Sinn, sondern wirklich ein Beruhigen.

Achten Sie allgemein darauf mit Ihrem Hund auch ruhige Spiele zu machen. Immer einem Ball hinter her zu hetzen dreht viele Hunde stark auf. Bieten Sie doch ruhig mal Suchspiele an. Verstecken Sie den Ball doch mal und lassen ihn suchen. Wenn der Ball für Ihren Hund schon wichtig ist, dann wird er das auch gerne tun. Trainieren Sie auch die Impulskontrolle mit Ihrem Hund, so dass Ihr Hund auch einmal warten muss, wenn der Ball geworfen wird. Er darf erst dann den Ball holen, wenn er die Erlaubnis von Ihnen bekommt. Dies ist gerade im Hinblick auf das Jagdverhalten wichtig.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de
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