Hund will permanente Beachtung

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Hvo J. schrieb am 19.10.2019
Hallo, Wir sind Besitzer von einer französischen bulldogge (1 Jahr und 3 Monate alt), Rüde und nicht kastriert. Als er ein Welpe war konnten wir ihn alleine lassen, zumindest dachten wir das so, bis uns unsere Nachbarin drauf ansprach das er non stop bellen würde. Ab da an war ich immer zu Hause mit ihm oder mein Mann, das ging da ich schwanger war. Mittlerweile können wir aber nirgends wo mehr hin und ihn alleine lassen, es muss immer einer da sein. Jetzt reicht es schon wen einer geht sobald derjenige sich richtet läuft er hinter her und jault oder krazt sich auffällig. Seine Ohren und seine Haut also das kratzen und lecken wurde schlimmer und wir sind immer zum Tierarzt weil wir dachten er hat eine Allergie oder sonst irgendeine Krankheit bis ich auf die Idee kam ob das alles nicht mit Stress zusammenhängt. Sein Fell ist fettig, riecht streng und kratzt und leckt sich extrem. Ich habe die Vermutung das er das sehr oft macht wen er keine Beachtung bekommt. Dann wundert mich aber trotzdem das er es extrem nach dem aufstehen macht und wen wir schlafen gehen. Er läuft uns ständig hinter her und man merkt er hat Angst das wir ihn alleine lassen. Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe sie können uns helfen. Meine Frage ist wie schaffe ich es ihm mal alleine zu lassen ohne das er leidet, denn wir leiden schon seid einem Jahr darunter da wir nichts unternehmen können ohne ihn. Dann kann die Hauptprobleme vom Stress kommen und wie können wir ihm helfen. Zum Schluss noch eine Frage die mich interessieren würde. Wen wir Besuch bekommen flippt er komplett aus vor Freude und springt an ihnen hoch, ignorieren oder zur Seite oder nach hinten laufen bringt alles nichts. Wen wir ihn weg sperren jault er extrem und wen er wieder raus kommt sucht er überall nach der person. Beim Spaziergang wird bei jeder Person angehalten, in der Hoffnung sie schaut zu ihm. Warum will er andauernd Beachtung von allen Menschen?
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 20.10.2019
Hallo,
Ihr Hund hat keine Angst, dass Sie ihn alleine lassen. Er hat Sie vielmehr vollkommen im Griff und hat Angst, die Kontrolle zu verlieren. Das zeigt sich auch daran, dass er Ihnen auf Schritt und Tritt folgt.
Er will ununterbrochen Beachtung, weil er die von Ihnen auch immer erhält. Ist dem mal nicht so, hat er Stress.
Ändern können Sie das nur, indem Sie IHR Verhalten ändern, ihm keine Beachtung mehr zeigen, wenn er sie fordert. Türen IMMER kommentarlos hinter sich schließen. Dem Hund Grenzen aufzeigen.
Hunde als Rudeltiere haben sehr viel Stress, wenn sie nie gelernt haben, alleine zu bleiben. Man sollte ihnen das, möglichst im Welpenalter in ganz kleinen Schritten mit viel Geduld und Zeit beibringen.
Üben Sie mit ihm das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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