Freudenpipi / Agressives Knurren an der Leine

Allgemeines
Daliha2008 schrieb am 08.09.2016
Hallo

Ich habe seit einigen Wochen einen Hund. Eigentlich ist sie super toll und lernt verdammt schnell. Ich habe sie mit 7 Wochen schon bekommen, weil sie zu Hause nicht mehr erwünscht war.
Seit einigen Tagen macht sie allerdings immer wenn wir sie streicheln wollen oder wir nach hause kommen ( überwiegend in der Wohnung, sehr selten auch draußen und nur wenn ich kurz weg war) nicht nur ein paar tropfen wie üblich Freudenpip, sondern eine ganze Pfütze. Wie kann ich ihr dieses abgewöhnen ? Meinem Parkettboden gefällt das nämlich gar nicht und ich habe jetzt schon dunkle stellen.
Um sie stubenrein zu bekommen habe ich pipimatten benutzt und innerhalb einer Woche War sie komplett trocken.
Und dann haben wir da noch ein anderes Problem. Sobald sie einen anderen Hund sieht ( sie ist an der Leine ) stellt sie alle Haare auf und knurrt & bellt was das zeug hält. Egal ob sie den Hund kennt oder nicht. Es ist auch noch nie was vorgefallen. Sie lässt sich auch nicht beruhigen. Lasse ich die Leine los zieht sie den Schwanz ein und versucht abzuhauen. Die Hundeschule hat mir schon nahegelegt, die schule zu wechseln, weil wir dort alle aufmischen .

Danke schonmal für die Ratschläge

Mit freundlichen Grüßen Norma Kolvenbach
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 09.09.2016
Hallo Norma,
ich wundere mich immer wieder über manche Hundeschulen. Normalerweise sind die doch da, um zu helfen. Aus dem Grund würde ich die Hundeschule auf jeden Fall wechseln und eine suchen, die Ihnen hilft.
Das Freudenpippi können Sie vermeiden indem Sie die Kleine erst begrüßen, wenn sie sich beruhigt hat und auch dann sehr zurückhaltend. Je mehr Sie Ihre Freude zeigen umso mehr wird die Kleine sich freuen und Pippi machen. Achten Sie auch auf Ihre Stimmlage. Sie sollte nicht hell und piepsend sein sondern eher dunkel.
Durch die Pippimatten lernen Hunde nicht, sich zu melden, wenn sie sich lösen müssen weshalb ich nicht viel davon halte.
Dass sie draußen bei anderen Hunden so bellt, liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass die Kleine immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. .

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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