9 Monate alter Rüde zieht an der leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
AmericanBulldog9 schrieb am 02.05.2017
Hallo!
Wir haben seit 5 Wochen einen 9 Monate alten American Bulldog Labrador Mix Rüden. Laut Vorbesitzer hat er nie Probleme gehabt. An sich ist er ein sehr freundlicher Hund und freut sich über alles und jeden.
Wenn wir raus gehen, zieht er wie Hölle an der Leine. Mit Leckerlis ablenken, ansprechen oder ähnliches hilft immer nur sehr beschränkt. Wenn er eine Fährte aufgenommen hat, ist er kaum ansprechbar. Durch den Leinezwang ist der Spaziergang auch sehr anstrengend. Egal wie lange wir gehen, er zieht auch am Ende des Spaziergangs noch.
Zuhause ist er der liebste Hund der Welt. Draußen möchte er mit allen spielen, aufgrund seiner Rasse wollen es viele nicht. Das ist für ihn sehr frustrierend und er beißt dann in die Leine und zieht einen durch die Gegend. Wir wollen so schonend wie möglich mit ihm arbeiten. Er zuckt nämlich bedenklich doll wenn man bedrohlich auf ihn zu geht, oder er etwas falsch gemacht hat. Denke Mal das der Vorbesitzer sehr rabiat mit ihm umgegangen ist.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 03.05.2017
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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