Leinenaggression

Aggressivität
Noaleximoon schrieb am 28.05.2015
Ich habe drei Hunde. Alle drei um die zwei Jahre alt. Eine kleine, eine mittlere und eine große. Es ist nicht möglich mit allen dreien gleichzeitig Gassi zu gehen, da die grosse dann ein totales aggressionsverhalten an den Tag legt. Egal ob Hund, mensch, Fahrrad, Auto. Dieses Problem habe ich nicht, wenn ich mit ihr alleine gehe. Was mache ich falsch? Sie sieht mich scheinbar nicht als rudelfuehrer an, wenn die beiden anderen dabei sind.
1 Antwort
Hallo,
so sehe ich das auch, allerdings würde ich es nicht "aggressiv" sondern "unsicher" nennen. Sie traut Ihnen nicht zu - und so ist es ja auch, dass Sie mit Situationen draußen fertig werden. Sie sind entspannt allein, angespannt mit allen - also übernimmt die Hündin.
Ich würde zuerst einmal die "Große" an der Leine lassen und führen, die anderen ohne Leine. Das ist hart, zeigt aber der Großen, dass sie nichts zu erledigen hat und Sie führen.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Wenn Ihre Große gelernt hat, dass Sie führen, gehen Sie wieder mit allen Dreien auch an der Leine - die Große ist HINTER Ihren Füßen, sonst haben Sie verloren!
Haben Sie Geduld, es geht nicht von heute auf morgen, wenn man sich das Vertrauen zurück gewinnen will...
Viel Erfolg und viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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