Hund knurrt im Haus

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Panoptikum2000 schrieb am 10.01.2020
Guten Tag! Ich hoffe Sie können mir helfen.
Ich habe zwei Hunde (Schäferhundmischling 15 Jahre und Kelpiemix 4 Jahre).
Unsere jüngere Hündin ist schon immer etwas schwierig gewesen. Sie hatte sich z.B. häufiger mit unserer älteren gebissen - meist eher aus Angst als aus Dominanz. Nichts desto trotz hat sie der älteren gegenüber jetzt seit einiger Zeit die "Oberhand" - sprich die ältere geht lieber, wenn die jüngere kommt und überlässt ihr auch Futter und dergleichen. Wir achten trotzdem darauf, dass die Jüngere der älteren nichts weg nimmt und sie auch nicht vom Liegeplatz vertreibt.

Aber seitdem die ältere nun "kuscht" (es fing wirklich zeitgleich an) hört unsere Jüngere im Haus nicht mehr.
Es ist bei uns z.B. so, dass im Haus jeder Hund seinen Platz hat. In der Wohnung wird nicht umhergelaufen, getobt oder sonst was - dafür gehen wir ja mit ihnen raus. In der Wohnung haben die Hunde also auf ihrem jeweiligen Platz zu sein (natürlich dürfen sie mal aufstehen, was trinken gehen oder auch den Platz wechseln, sie haben ja nicht nur einen Liegeplatz in einem Raum). Ich achte auch sehr darauf, dass die Kinder die Hunde in Ruhe lassen - unser Großer weiß auch ganz genau, dass er die Hunde nicht stören darf, wenn sie auf ihrem Platz liegen. Ins Wohnzimmer oder in die Schlafräume (also dort, wo die Kinder meistens spielen) dürfen die Hunde ohnehin nicht.
So, die Jüngere bleibt aber nicht mehr auf ihrem Platz. Vor allem wenn wir Essen machen rennt sie umher, ständig stolpert man über sie, weil sie auf einmal wieder hinter einem steht, wenn man gerade etwas aus dem Schrank holt. Sobald man etwas aus dem Vorratsraum holt, ist sie auf einmal auch da drin - dabei haben die Hunde im Vorratsraum nichts zu suchen und waren auch noch nie darin. Klar, ihre Leckerchen sind dort untergebracht - aber sie haben diese immer auf ihrem Platz bekommen - nie dort.
Ich schicke sie dann immer zurück auf ihren Platz. Aber seit kurzem fängt sie immer häufiger an dann zu knurren. Ich sage dann deutlicher sie soll gehen, dann geht sie auch. Auf ihrem Platz lobe ich sie dann - aber kaum drehe ich ihr den Rücken zu, läuft sie wieder zur Anrichte oder zum Vorratsraum oder sonst wohin, wo sie eigentlich nichts zu suchen hat...
Bei meinem Sohn (2 1/2) hat sie heute sogar die Zähne gefletscht als er zu ihr sagte "geh" (er hat sie nicht angefasst oder so, stand noch gut 2 Armlängen von ihr entfernt, zeigte auf ihren Platz und sagte "geh" als sie zur Anrichte kam).

Draußen hört sie wie eine eins. Wenn ich sage "bleib", dann bleibt sie dort so lange liegen, bis ich sie rufe. Wenn ich sie rufe kommt sie - egal was sie gerade macht. Draußen knurrt sie auch weder mich noch meinen Sohn an. Mein Sohn hat bislang mit ihr auch wunderbar draußen gespielt (natürlich war ich immer direkt dabei) - also z.B. den Futterbeutel versteckt oder so. Sie hat auch noch nie versucht, ihm das Spielzeug aus den Händen zu reißen sondern immer gewartet, bis er es versteckt hat und ich ihr erlaubt habe es zu holen. Wenn er sagt "Aus", dann lässt sie es auch fallen und geht 4 Schritte zurück - und er weiß auch, dass er ihr Dinge nicht aus der Schnauze nehmen darf. Also wie gesagt, draußen klappt alles super - nur im Haus hört sie halt nicht mehr.

Ich bin da jetzt etwas verunsichert. Denn auf der einen Seite wurde mir in der Hundeschule immer eingebleut, dass man das Knurren nie bestrafen sollte. Es hieß immer, man solle den Grund des Knurren beseitigen, damit der Hund weiß, dass man seine Signale versteht und ein guter Rudelführer ist...
Ja toll, aber der Grund des Knurren ist ja der, dass ich bestehende Regeln durchsetzen möchte. Also wie reagiere ich nun richtig? Was ist, wenn sie bald gar nicht mehr geht, sondern stehen bleibt? Ich fürchte, wenn ich sie dann am Halsband nehme wird sie schnappen.
Und der nächste Punkt: Wie mache ich ihr klar, dass mein Sohn in der Rangfolge über ihr steht?
Seit sie ihm gegenüber "knurrig" ist, lasse ich die beiden auch draußen nicht mehr miteinander spielen. Ist das der richtige Ansatz, oder kann das Ganze dadurch noch schlimmer werden?

Ich möchte noch dazu sagen, dass zwischen ihr und meinem Sohn wirklich nie etwas passiert ist. Ich habe die beiden nie alleine gelassen, daher kann ich es mit Gewissheit sagen. Er weiß auch, dass Knurren ihr "nein" ist und er sie dann in Ruhe lassen muss. Als er noch jünger war und das nicht verstanden hat, habe ich ihn immer weg genommen, wenn er den Hunden zu nahe kam (so wie ich es mit seinem kleinem Bruder jetzt auch mache).
Auch erwähnen möchte ich, dass sie zwar (seit die Kinder da sind) manchmal vielleicht etwas "zu kurz" kommt, aber wir schon darauf achten, dass sie ausgelastet ist. Wir haben Vieh an dem sie arbeitet, die Hunde gehen dreimal täglich raus und wenn es keine Arbeit für sie gibt, dann machen wir Beuteltraining und Gehorsamkeitsübungen auf Distanz - neben "normalen Spielen" wie Ballspielen etc.

Vielen lieben Dank im Voraus!
2 Antworten
Doro R.
schrieb am 11.01.2020
Hallo ,
Zwar aus der ferne nicht ganz so gut zu beantworten aber man erkennt klar ,das der hund aufgrund das der älter jetzt kuscht . Seine Rangfolge nicht erkennt oder akzeptiert . Vorher gab es das älter Rudelmitglied das ihre Position verstärkt hat mit gehorsam oder Körperhaltung so das der jünger gehört hat . Jetzt ist dies nicht mehr gegeben. Grenzen werden neu ausgetestet wie weit kann man gehen . Belohnen dafür das sie auf den platz gegangen ist von dem sie hätte garnicht aufstehen sollen ?! Gut gemeint doch momentan solten sie sie nur auf den platz schicken . Belohnung erst nach 5 min wenn das klappt . Dann nach 10 min usw . Nicht unbedingt mit lecker ... streicheln und nur manchmal lecker. Beim füttern erst den älteren hund der andere muss warten wartet er nicht gibt es auch nichts erst beim nächsten mal und vlt nur gegen Gegenleistung( hört sich hart an aber über das futter zu gehen wirkt meist wunder . Das haben sie schnell raus ... nicht brav kein futter. Und sie sind der herr/frau übers futter !sollen ihn ja nicht verhungern lassen.) Wenn dein sohn Anweisungen gibt , müssen sie mit ihrer haltung Gerader rücken , schultern zurück und kopf hoch hinter ihm stehen und so seine worte verstärken ! Ganz von vorn beginnen ,klar es ist anstrengend dich die karten wurden neu gemischt , momentan gibt es keinen chef. Und der hund bemerkt auch ihre unbewusste angst das was mit den kids passieren könnte auch wenn das nie der fall bis jetzt wahr. Vlt passiert auch nie etwas nur alleine das uns medien genau mit diesen Schlagzeilen so verunsichern prägt jede Mama mit verstand .... :( Wenn diese kleinen änderungen nichts bringen würde ich mir Hilfe vor Ort suchen entweder jemand der 1 -2 x zu ihnen kommt und sie beobachtet im altag . Gleichzeitig ihre so wie die haltung des hundes korrigiert . Oder sie ein video machen wie das verhalten ist. Und dann sich selbst anschauen oder mit einem trainer .
Ich hoffe es bessert sichvund sie geben ihn nicht auf . Sie Schaffen das.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 29.01.2020
Hallo,
bitte haben Sie Verständnis, dass man ein solches Problem nicht online aus der Entfernung lösen kann. Bitte kontaktieren Sie eine Hundeschule in Ihrer Nähe, damit vor Ort beobachtet werden kann, warum die Hündin so reagiert.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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