Jack Russell agressiv

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
N.B. schrieb am 15.02.2020
Hallo, ich habe eine Jack Russell Dame, sie wird im Mai 5 Jahre alt. Sie ist ein wirklicher Traumhund und wir wurden immer gelobt dass sie gar nicht dem Klischee entspricht, kein Kläffer usw. Leider wurde sie schon mehrfach gebissen, 4 mal vom selben Hund (ein deutsch Drahthaar und das erste Mal war sie noch ein Welpe) und 1 mal von einem mit dem sie Tage zuvor noch spielte, an der leine ging er plötzlich auf sie los. Seit dem ist sie jedem neuen Hund gegenüber misstrauisch, sie stellt den Kamm auf, spannt den Körper an und knurrt, kommt man näher will sie auf ihn los. In manch seltenen Fällen zeigt sie Angst, will ausweichen und lässt die Rute hängen. Sie war immer freudig zu anderen Hunden gelaufen und spielte, doch jetzt artet jede Begegnung aus.
Und ich würde ihr gerne helfen dass sie wieder unbeschwerter sein kann.
1 Antwort
Guten Tag,
leider muss ich Ihnen sagen, dass Sie Ihren Hund nicht genug beschützt haben. Wie konnte es passieren, dass sie 4 x vom gleichen Hund gebissen wurde? Warum haben Sie Ihren Hund in die Nähe gelassen? Dann haben Sie Ihren Hund an einen Hund an der Leine herangelassen, das muss immer schiefgehen - Leinenkontakte sind absolut tabu! Sie haben Sie ungeschützt auf jeden Hund zulaufen lassen, das muss irgendwann schiefgehen - nun hat sie das Vertrauen (in Sie) verloren, weil Sie ihr nie geholfen haben, sondern haben Sie in alles Situationen unbeschützt hineinlaufen lassen.
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de/Ratgeber und Youtube Filme
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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