Aggressives Verhalten beim Chihuahua, was tun?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Frank schrieb am 21.02.2023
Guten Tag, mein Chihuahua ist 16 Monate alt, ein Rüden, nicht kastriert und rastet immer aus, wenn er anderen Hunden begegnen. An der Leine geführt, stellt er sich auf die hinteren Beine und fängt an aggressiv zu bellen und versucht sogar sich loszureißen. Auf "Stop", Ruhe", "Bleib", "Halt" reagiert er nicht. Sobald die Hunde weg sind, läuft er unruhig und zieht an der Leine. Ich habe bereits viel über das Ego und die Unsicherheit eines Chihuahuas gelesen und versucht einige Tipps konsequent durchzuziehen, mir hilft nichts weiter. Vor einem halben Jahr war es noch angenehm mit ihm spazieren zu gehen. Könnte es hormonell bedingt sein oder einfach angeborenes Verhalten? Aktuell wird es gefährlich, wenn er auf einmal vom Hof, seinem Riecher hinterher, läuft und sich der Gefahr aussetzt. Über ein hilfreiches Feedback würde ich mich freuen? Viele Grüße Olga Frank
1 Antwort
Guten Tag,
nein, nicht angeboren, dieses Verhalten liegt zum Glück an uns. Allerdings sind unkastrierte Rüden schwerer zu führen, Sie müssen ein Schippe Konsequenz drauflegen.
Bitte versuchen Sie folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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