Wie verringere ich Bellen, sobald es los geht?

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Jessica H. schrieb am 05.01.2023
Guten Tag,

unsere Lucy (Dobermann-Windhund-Labrador Mischling) ca. 7 Jahre alt, ist super lieb und hört sehr gut. Man könnte sich keinen besseren Freund wünschen.

Sobald es allerdings Gassi gehen soll, steigert sie sich dermaßen in ihre Freude rein, dass sie nicht aufhört zu bellen. Sie rastet regelrecht aus, was natürlich auch bei und ziemlichen Stress auslöst. Auch draußen zieht sie extrem an der Leine und bellt, sobald es nicht schnell genug voran geht. Was bedeutet das? Und wie kann man ihr eventuell das Bellen abgewöhnen? Es zu verringern würde schon reichen. Sie darf sich ja freuen. Aber wenn es "Schluss" heißt, sollte auch wirklich schluss sein.

Lg Jessica
1 Antwort
Guten Tag,
bringen Sie bitte etwas GEduld mit: Wenn Lucy bellt, wenn Sie rausgehen wollen, gehen Sie nicht, ziehen die Jacke aus, setzen sich hin. Sie hat mit dem Bellen keinen Erfolg, erst wenn sie ruhig ist, gehen Sie los. Dann das sehr llange dauern - haben Sie Geduld. Es wird lange dauern, weil sie bisher immer mit dem Verhalten Erfolg hatte. Gehen Sie auf keinen Fall, ehe sie nicht wenigstens ein bisschen ruhiger ist. HAben Sie keine Angst, dass sie in die Wohnung macht, weil sie ja mit ihr befreundet sind, wie Sie schreiben. Bleiben Sie stur, desto schneller wird es gehen.
Draußen:
Bitte versuchen Sie folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de/Ratgeber
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