Mein Hund zieht wie verrückt egal was man sagt er hört nicht

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Schnecke1888 schrieb am 07.03.2017
Hallo habe ein großen Schäferhund sobald wir raus wollen bedeutet das Stress für und er springt wie wild umher und machen Anstalten sich Anleihen zu lassen und dann draußen hört er garnicht an der Leine und zieht wie verrückt
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 07.03.2017
Hallo,
nehmen Sie immer wieder tagsüber kommentarlos die Leine, ziehen Jacke und Schuhe an und wieder aus, legen die Leine weg, nehmen die Leine wieder, hängen sie um, machen irgendetwas (Hausarbeit, Buch lesen) legen die Leine wieder weg u.s.w.. Je öfter Sie das machen, um so schneller hat Ihr Hund verstanden, dass nichts Weltbewegendes passiert, wenn Sie sich anziehen und die Leine nehmen. Wichtig dabei ist, dass Sie den Hund nicht beachten.
Wenn Sie mit dem Hund rausgehen wollen, machen Sie es ähnlich: Ziehen sich KOMMENTARLOS an, nehmen die Leine und bleiben stehen, bis der Hund ruhig geworden ist, erst dann wird er angeleint. Sobald er sich aufregt, "frieren" Sie wieder ein. Je weniger Sie auf sein Verhalten eingehen, umso schneller wird er sich beruhigen. Sie benötigen allerdings etwas Geduld.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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