Hund zeigt sich hyper aufgeregt bei anderen Hunden

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
PauLina1215 schrieb am 06.12.2016
Unsere Lina (1,4 Jahre alt, aus Spanien, Mischling(evtl.Schnauzer/Schäferhund) ist mit 18 Wochen zu uns gekommen. Wir haben noch einen Oeb Rüden, 4 Jahre alt. Lina reagiert ziemlich aufgeregt bei anderen Hunden. An der Leine legt sie ihr ganzes Gewicht rein, zieht und will zum anderen Hund. Wir leinen sie bei anderen Hunden an weil sie sonst ohne Rücksicht drauf zu rennt und den Hund bedrängt und sich sehr dominant verhält. Während sie so fixiert auf den anderen Hund ist reagiert sie kaum auf Kommandos. Meistens lasse ich beide sitz machen bis der andere Hund vorbei gegangen ist. Ich weiß nicht ob ich ihr verhalten als "aggressiv" oder "beschützend" deuten soll weil sie in der Regel eher unsicher bei ihr fremden Hunden (und Menschen) reagiert.
1 Antwort
Guten Abend,
das Verhalten ist nur Unsicherheit, weder aggressiv noch beschützend - diese Rolle fällt Ihnen zu.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde benehmen sich unsicher, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.Bleiben Sie wenn möglich in Bewegung - stehen oder sitzen bleiben und die Situation "kommen sehen" bedeutet Stress.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Partner: Hundewelt, siehe meine Artikel
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt

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