Hund ist nervös und verteidigt Revier

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Stine K. schrieb am 22.10.2016
Schönen guten Tag!
Meine französische Bulldogge Bruno ist 3 Jahre alt, kastriert und begleitet mich schon von Welpenalter an meiner Seite. Er lebt mit mir und meinem Freund in einer großen Wohnung. Im Haus leben noch drei andere Parteien. Die Bewohner der Wohnungen werden im Treppenhaus gestellt und durch schnelles drauf zu hechten und Knurren an der Leine verdrängt. Wenn wir unten im Eingangsbereich eine Person schon von der Ferne sehen wird Bruno total nervös, winselt, zieht an der Leine und knurrt. Ich lasse ihn dann sitz machen, aber er ist trotzdem total angespannt und nervös. Wird er dann von dem Menschen angesprochen oder berührt wird er aufmüpfig und schnappt. Insbesondere wenn er in die Ecke gedrängt wird. Auch in der Wohnung wird männlicher Besuch manchmal angeknurrt und in die Schuhe gezwickt. Wir haben noch einen zweiten Rüden der 1 Jahr alt ist und noch nicht kastriert, dass stresst ihn wahrscheinlich umso mehr, obwohl die beiden sich so gut wie immer verstehen.
Bruno hört ansonsten sehr gut, auch im Freilauf ist er sehr gehorsam.
Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe!
1 Antwort
Guten Tag,
lassen Sie Ihren Hund keine eigenen Entscheidungen mehr trreffen und beginnen Sie ihn zu beschützen und zu führen! Er kann mit seiner Umwelt nicht umgehen und kommt allein nicht klar. Deshlab verbellt und verknurrt er alles und findet bei Ihnen keinen Schutz - holen Sie sich sein Vertrauen zurück:
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Partner: Hundewelt, siehe meine Artikel
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt

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