Hund fällt Menschen an

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Cookie2015 schrieb am 24.11.2015
Hallo, mein Hund, ein Bordercollieschäferhundmix ist 1 Jahr und drei Monate alt. Er konnte immer frei laufen, bis er plötzlich begann, etwa mit 8 Monaten, auf Fahrräder zuzurennen und ihnen irgendwann auch nachzurennen. Mittlerweile reagiert er agressiv, wenn sie an uns vorbeifahren. Ich kann ihn (auch) aus diesem Grund nicht mehr frei laufen lassen. Sein Rückruf funktioniert, solange er nicht abgelenkt ist. Bei Ablenkung ignoriert er mich. Mittlerweile fällt er auch Menschen an, die an uns vorbeilaufen. In einer Menschenmasse tut er nichts, nur wenn beim Spazierengehen ein einzelner Mensch an uns vorbeiläuft (dicht vorbeiläuft, z.B. auf dem Fahrradweg). Kommt jedoch ein Hund mit einem Mensch an der Leine auf uns zu, reagiert er freudigt (auf den Hund und den Besitzer) .Auch kleine Kinder bellt er agressiv an. Er zieht dann auch immer nach vorne, so als wolle er sie tatsächlich beißen. Wenn jemand zu uns nach Hause kommt den er nicht kennt, wird dieser auch voller Wut angebellt. Bekannte Leute würde er am liebsten Totlecken, springt sie nur an und "nervt". Wenn ich selbst oder die Kinder nach Hause kommen gibt es eine stürmische, kurze Begrüßung, er reagiert auf Zurechtweisung und setzt sich dann hin um gestreichelt zu werden. Bei Anderen funktioniert weder deren noch meine Zurechtweisung. Was kann ich tun? Ansonsten ist er ein sehr friedfertiger, lieber Hund, der niemandem was tut.
1 Antwort
Guten Abend,
holen Sie sich den Respekt zurück!
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen ohne etwas zu tun, reagieren Sie sofort, vor dem Hund, wenn es geht, das schafft Vertrauen.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen. Lassen Sie ihn auch zu Hause an der Leine und an Ihrer Seite. Wenn er gelernt hat, Ihrem Schutz zu vertrauen, werden Sie wieder viel Freunde an ihm haben,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt



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