Hund drangsaliert manchmal Passanten, was tun?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
4Angelika schrieb am 02.11.2021
Hallo!

Unsere Hündin Nelly, Frops, kastriert, 2 Jahre alt, stellt uns vor folgendes Problem: Sehr selten, aber wenn dann ist es sehr unangenehm kläfft sie sehr unverschämt Spaziergänger an. Sie hört dann in diesem Moment nicht auf den Rückruf, bekommt einen Kamm und hält die Fußgänger regelrecht in Schacht. Es waren bis jetzt immer Menschen die "plötzlich" aufgetaucht sind. Wenn ich hingehe, um sie zu packen, läuft sie weg, wenn ich weggehe (in der Hoffnung dass sie mir folgt) reagiert sie auch nicht. Wie gesagt, dass ist bis jetzt ungefähr 5 Mal vorgekommen, aber es ist absolut nicht in Ordnung und ich kann nicht absehen, wann sie es macht. Normalerweise geht sie an Passanten vorbei und interessiert sich nicht für sie. Heute hat sie eine Frau, die plötzlich aus einem Haus kam, sogar angesprungen. Das hat sie heute zum ersten Mal gemacht. Wieso macht sie es und wie können wir ihr das abtrainieren? Ich kann sie ja nicht mehr frei laufen lassen, wenn sie so reagieren könnte, denn ich muss ja befürchten, dass sie einen Schritt weitergeht und die Person vielleicht sogar beißt. Mit freundlichen Grüßen, Angelica
1 Antwort
Guten Abend,
bestimmt ist Ihr Hund immer vor Ihren Füßen und geht vor Ihnen an der Leine? Das ist sehr schwierig für einen Hund!
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen. Ich würde ihn, solange er dieses Verhalten zeigt, nicht mehr freilassen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
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