Woher kommt Unverträglichkeit mit Zweithund?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Cella B. schrieb am 04.04.2022
Hallo,

wir haben eine 4 jährige Taube Australian Shepherd Hündin und sie ist absolut lieb und hört aufs Wort. Tatsächlich kann man ohne Leine an anderen Hunden besser vorbei als mit, aber ich traue dem Ganzen nicht und leine sie trotzdem an. An der Leine schreit sie hysterisch als würde man ihr Schmerzen zufügen. Ohne Leine rennt sie auf den anderen Hund zu und bremst aber nach ein paar Schritten sofort ab und kommt zu mir.

Ich habe es mit Training hin bekommen, dass sie mittlerweile still ist und sitzen bleibt, aber wenn wir vorbei laufen müssen, flippt sie immer noch aus. Und der Hund meiner Schwiegermutter (Stafford mix 40kg) war zu erst hier (wohnen im selben Haus, aber getrennte Wohnungen), aber sie hat ihn vom ersten Moment klar gemacht, dass sie Chefin ist und er unterwirft sich. Er traut sich oft nicht alleine an ihr vorbei, weil sie von jetzt auf gleich ab und zu auf ihn los geht.

Draußen keine Probleme, aber in der Wohnung geht sie öfter auf ihn los. Wie kann ich es mit ihr trainieren, so dass sie wenigstens ihn akzeptiert? Weil draußen spielt sie mit ihm stundenlang, aber in der Wohnung darf er nicht an Tisch, Kinderzimmer oder manchmal ne falsche Bewegung. Auf ihren Platz wiederum darf er. Vielleicht hat jemand ein Tipp. Danke
2 Antworten
Guten Tag,
wie machen Sie das, dass sie taub ist und aufs Wort hört? Wie verständigen Sie sich?
Draußen:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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Ach so drinnen:
Sie wissen es, also nehmen Sie Ihren Hund an die Leine und "sagen" ihr, dass Sie auch hierdrin führen, anleiten und das Sagen haben. Gehen Sie an dem anderen HUnd genauso vorbei, üben Sie es, bis Ihre Hündin verstanden hat, dass Sie beschützen, führen, anleiten und sie nichts mehr zu erledigen hat....
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