Wie beseitige ich die Aggressivität meines Hundes

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Vanessa 0. schrieb am 04.08.2017
Meine Familie und ich kauften uns vor einiger Zeit einen zweiten Hund (Zorro). Dieser ist nun etwas älter als ein Jahr. Seit einiger Zeit verhält er sich aggressiv gegenüber unserem ersten Hund (Bobbie). Er fällt ihn regelrecht an, sobald er nur den Raum betritt oder sich bewegt. Futterneid gibt es jedoch nicht. Manchmal will er auch mit ihm spielen. Da unser erster Hund nun aber schon 10 Jahre alt ist, haben wir auch Angst um seine Gesundheit. Er hat zudem ein sehr ruhiges Gemüt und tut deshalb nicht großartig was dagegen. Anderen Hunden gegenüber ist er beim Gassi gehen auch aggressiv. Er bellt sie an. Dies is doch nicht das Hauptproblem. Haben Sie vielleicht eine Idee woran das oben genannte liegen könnte? Ist er vielleicht krank oder hat Schmerzen? Oder hat er einfach nur Angst? Vielleicht könnten Sie mir einen Rat geben, was da helfen würde.
1 Antwort
Guten Abend,
was halten Sie von chippen oder kastrieren, um dem Hund das Leben etwas leichter zu machen? Vermutlich ist er jetzt voll entwickelt, voller Testosteron und steckt sein Revier ab: "Wen muss ich vertreiben, wen kann ich decken?"
Kann es sein, dass Sie Ihren Hund an der Ausziehleine führen? Immer weit vor Ihnen.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Partner: Hundewelt, siehe meine Artikel
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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