Ein Hund wird nach Angriff immer aggressiver

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Anett Z. schrieb am 28.04.2019
Hallo, mein Hund Shorty (20 Monate) ist vor kurzem von einem Schäferhund angegriffen worden als deren Herrchen nicht aufgepasst hat. Seither ist mein Fiffy auf große Hunde nicht gut zu sprechen. Selbst kleine Hunde werden neuerdings von ihm angeknurrt. Und das zunehmend.
Ich möchte gerne, dass er wieder entspannter anderen Hunden gegenüber tritt. Was muss ich dafür tun ?
Liebe Grüße Anett
1 Antwort
Hallo, hier sollte man 3 mögliche Ursachen für das Verhalten ihres Hundes in Betracht ziehen. Zum einen die schlechte Erfahrung, zum anderen das Alter (er wird erwachsen).
Aber auch sie sind nach diesem Vorfall wahrscheinlich bei Hundebegegnungen nicht mehr so entspannt wie früher, dies merkt ihr Hund und es kann ebenfalls sein Verhalten beeinflussen.
Sie müssen jetzt versuchen ein neues Verhalten für Begegnungssituationen aufzutrainieren. Ein Alternativverhalten welches sie dann beim Hund abrufen können.
Ihr Hund soll lernen sich an ihnen zu orientieren. Er soll lernen, das ein Hund die Ankündigung für ein bestimmtes Verhalten ist.. Z.B. du siehst einen Hund, drehe dich zu mir um und du wirst dafür belohnt. Womit der Hund belohnt wird, ist egal. Das kann ein tolles Leckerchen sein, eine Streicheleinheit oder ein kleines Spiel. Es muß dem Hund nur suuuuuper gut gefallen, so daß er sich ihnen zuwendet. Und dieses Verhalten müssen sie jedesmal einfordern. Sprechen sie ihn an, belohnen sie ihn und wählen sie anfangs die Distanzen so groß, daß er sich ihnen auch zuwenden kann.
Wenn der Hund dann von sich aus zu ihnen Kontakt aufnimmt, können sie schrittweise die Distanz zum anderen Hund verringern.
Er soll lernen andere Hunde sind super toll, denn er bekommt immer etwas tolles, wenn er sich zu ihnen wendet und die anderen ignoriert.
Irgendwann kommen sie auch ohne den ganzen "Aufwand" an anderen Hunden vorbei und ein "Fein/super" genügt als Belohnung.
Anfangs wird der Hund auf geringe Distanz nur sehr schwer oder gar nicht, das gewünschte Alternativverhalten zeigen können. Dies ändert sich mit stetigem Training.
Ob es dann später ein Spiel mit dem anderen Hund gibt oder nicht, ist für das Training unwichtig.
Falls sie Hilfe benötigen für ihr Training, finden sie nützliche Tipps z.B. in diesem Buch : Hund trifft Hund: Entspannte Hundebegegnungen an der Leine von Katrien Lismont
Begenungstraining kann man anfangs auch sehr gut auf einem Hundeplatz unter Anleitung trainieren. Dort können alle Situationen gestellt werden und sie können die ersten Schritte unter Anleitung trainieren, damit sie dann im Alltag sicher sind.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter https://www.hundeschulen.de/

Viel Erfolg beim Training.
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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