6 Jährige Französische Bulldogge ist aggressiv bei fremden Hunde und mehr bei mit lebenden Hund

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Dorina G. schrieb am 06.04.2023
Ich habe zwei Französische Bulldoggen 6 und 2 Jahre beide nicht kastriert. Der 6 jährige wird fremden Rüden gegenüber immer aggressiver wer an dem einen Tag noch schnüffeln durfte ist am nächsten Tag ein Feind. Auch mit dem 2 jährigen gerät er immer mehr aneinander aus einem normalen Spiel wird ein ernsthafter Kampf mit Verletzungen und das egal ob zuhause oder draußen auf einer großen Wiese. Sie ziehen beide am Ende eines 1m langen Seils und plötzlich gehen sie auf einander los. Ich frage mich ob es an einer Leinen Aggression liegt da der 6 jährige an der Leine nur zieht und dieses Verhalten auch nicht mit intensivem Training weg geht, er ist nicht für Training Aufnahme fähig. 
1 Antwort
Guten Tag,

zwei unkastrierte Rüden unter einem Dach mit der ständigen Gefahr, dass eine Ressource, wie Seil, Futter etc. verteidigt wird, ist sehr hoch. Sie könnten versuchen, den jüngeren chemisch zu kastrieren, um die beiden zu befrieden. Bei dem älteren wird in dem Alter eine Kastration nichts mehr bringen. Zum Fußgehen versuchen Sie
bitte folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihre Hunde geistig trainieren und beschäftigen, damit sie sich nicht langweilen.

Viele Grüße

Inge Büttner-Vogt

www.hundimedia.de
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