Zerrspiele und Hochspringen

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Dani schrieb am 05.12.2013
Hallo wollte mal nachfragen was "Sieg oder Niederlage" bei einem 8 Monate alten dominanten Rottibuben zu bedeuten hat denn ich bin der Meinung man soll ihm nicht bzw nicht jedes mal gewinnen lassen und mein Mann überlässt ihm jedesmal nach einer weile hin und her das Spielzeug und ich glaube das man ihm da zeigt das man nicht der stärkere ist bzw ob da nicht dann der Hund irgendwann auf die Idee kommt er könnte der Ranghöhere sein. Ausserdem glaube ich nach seinem Verhalten das die Kinder im Rang unter ihm sind denn er springt an ihnen hoch oder will ihnen die Sachen aus der Hand nehmen und Heute hat er mir die Grosse mit seinem Hochspringen in den Minnisee geschmissen könnt ihr mir bitte sagen wie ich dem Hund das abgewöhnen kann da ich sowas an einem Hund noch nie erlebt habe und keinerlei Erfahrung damit habe
1 Antwort
Hallo Dani aus physischer und psychischer Sicht rate ich stark von Zerr und Rangelspielen mit einem Welpen generell ab!
Der Hund sollte sich generell an flgd. Regeln halten.
Wer die für den Hund die wichtige Ressourcen verwaltet, wie erhöhte Positionen, Futter und soziale Aufmerksamkeit, ist der Rudelführer. Dieses zu verdeutlichen nachfolgend die Hausregeln. Außerhalb des Hauses bedeutet das natürlich auch den Hund zu führen und diesen zu beschützen. Diese Hausregeln einzuhalten bedeutet, dem Hund seine Position im „Rudel“ deutlich zu machen. Hier erarbeitet sich der Halter seine klare Führungsposition. Diese gibt dem Hund Sicherheit und Orientierung und vermeidet Verhaltenprobleme. Sind diese schon vorhanden, ist es sehr wichtig, alle Regeln unbedingt umzusetzen.

1. Füttern Sie Ihren Hund niemals vom Tisch und geben Sie ihm bitte auch nichts von Ihren Zwischenmahlzeiten ab.

2. Dem Hund kein Futter zur freien Verfügung stehen lassen. Wenn der Hund nicht auffrisst, nehmen Sie den Napf nach 2-3 Minuten wieder weg und füttern Sie ihn zur nächsten Mahlzeit wieder.

3. Bevor der Hund seinen Napf bekommt, befolgt er erst ein Kommando, z.B. „Sitz“ und „Bleib“. Dann wird der Napf hingestellt. Wenn der Hund im „Bleib“ bleibt und den Halter kurz anschaut, wird das Kommando aufgelöst und der Hund darf zum Napf. Löst er das Kommando von sich aus auf, nehmen Sie den Napf wieder weg. Es dauert evtl. einige Zeit, ehe der Hund den Ablauf gelernt hat.

4. Günstiger ist es, das Futter über Gehorsamkeitsübungen oder Suchspiele zu geben, hier darf man ruhig kreativ sein.

5. Schaffen Sie Tabuzonen für Ihren Hund, sei es das Bad oder ein anderer Raum, in den er nicht hinein darf.

6. Auf erhöhte Plätze wie Coach oder Bett darf der Hund nur nach Ihrer Aufforderung und genauso bestimmen Sie auch, wann er wieder hinunter geht.

7. Spielaufforderungen Ihres Hundes ignorieren Sie, findet er sich damit ab, rufen Sie ihn und spielen mit ihm. Suchen Sie sich ein Spielzeug, welches er nicht zur freien Verfügung hat und welches Sie nach dem Spiel wieder an sich nehmen. Spielen Sie nie so lange, bis der Hund keine Lust mehr hat und von sich aus aufhört. Wird der Hund im Spiel zu grob, brechen Sie das Spiel sofort ab und ignorieren den Hund.

8. Sämtliche sozialen Aktionen gehen von Ihnen aus und werden auch von Ihnen beendet.
Aufforderungen zum Spielen, Füttern und Streicheln ignorieren Sie.
Verhält sich der Hund ruhig, können Sie ihn nach einigen Minuten rufen und die Aktion beginnen. Start und Ende wird immer vom Halter bestimmt, nicht vom Hund!

9. Steigen Sie in der Wohnung nie über Ihren Hund, verlangen Sie von ihm, dass er Ihnen aus dem Weg geht.

10. Liegeplätze sollten immer an „strategisch ungünstigen“ Stellen sein, also da wo der Hund nicht alles genau überschauen kann, z.B. im Flur wo er genau beobachten kann, wer ein – und ausgeht. Lieber einen Platz in einer Ecke wählen.

11. Zwischen Kommando und Handlung dürfen nicht mehr als 2 Sekunden liegen. Also auch eine Aktion Loben oder Rügen immer innerhalb von 2 Sekunden, sonst kann der Hund keinen Zusammenhang mehr feststellen.

12. Der Hund darf keine Körperteile vom Menschen in den Fang nehmen.

13. Wenn Sie nach Hause kommen, bitte erst den Hund beachten und begrüßen wenn er wieder ruhig ist und keine Aufmerksamkeit einfordert.

14. Der Mensch geht zuerst durch die Tür.

15. Der Hund darf Besuch nicht als erstes begrüßen.

16. Der Hund darf uns nicht in der Bewegung einschränken, also nicht auf die Füße legen oder vor uns stellen
Viel Erfolg und schöne Weihnachten! Barbara Nehring
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