Sturheit beim Spaziergang

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Monika T. schrieb am 06.01.2017
Hallo,
Es geht um meinen Kaninchen Rauhaardackel Lily, 5 Jahre. Seit paar Monaten will sie gar nicht mehr mit mir draußen spazieren gehen. Gesundheitlich ist sie top fit somit denke ich, dass sie mit dem Alter einfach sturer wird. Im Grunde drückt sie sich sofort auf den Boden sobald ich an der Leine ziehe um weiterzugehen, das fängt auch sofort an sobald wir aus der Tür gehen und ich nicht dahin gehe wohin sie will bzw. sie nicht irgendwo schnuppern lasse.
Dieses Problem hatten wir früher nie, sie hat selten gebockt. Wenn ich bei der Arbeit bin geht meine Mutter mit Ihr raus und diese hat auch das selbe Problem.

Das ist natürlich sehr doof, denn normalerweise konnten wir lange Strecken mit dem Hund spazieren aber nun ist mir immer unwohl dabei, denn es ist oft so gewesen das ich sie dann nach Hause tragen musste da sie nicht hören bzw. laufen wollte.

Ich kann sie auch nicht von der Leine lassen um zu sehen ob sie mir hinterher kommen würde, denn sie hat einen starken Jagdtrieb und würde am liebsten allem was nicht nagelfest ist hinterher.

Hier ein Beispiel was ich bereits versucht habe:
Ich habe eine Freundin die sich einen Welpen geholt hat und wir fingen zusammen an zweimal die Woche mit den Hunden Gassi zu gehen und oh Wunder ist Lily gelaufen als hätten wir kein Problem. Doch sobald meine Freundin mit Ihrem Hund nach Hause ging und ich mich auf dem Weg nach Hause machte drückte Lily sich wieder auf den Boden.

Ich hoffe eine guten Tip zu bekommen was ich besser machen kann.

Gruss,
Monika
1 Antwort
Hallo, es so, das unsere Hunde gerne Aktivitäten auch beim Spazierengehen mögen. Das zeigt sich daran, dass Sie, wenn Sie mit Ihrem und und dem Wlpen Ihrer Freundin zusammen gehen, dass sie dann ganz munter mitläuft. Versuchen Sie es einmal beim Spaziergehen die Richtung spontan zu ändern, eine Acht zu laufen, einen Kreis, auch mal rückwärts gehen und sie vorsitzen lassen. Bringen Sie Spannung in Ihren Spaziergang. Dann werden die Vierbeiner auch wacher und aufmerksamer. Und hier noch etwas Grundsätzliches zur Leinenführigkeit:
Zunächst gilt es zu definieren, was unter einer guten Leinenführigkeit zu verstehen ist. Manche Halter übertreiben auch damit, was sie von ihrem Hund erwarten. Ein kurzes Anspannen der Leine, weil der Hund neugierung an den Wegrand läuft, um zu schnüffeln, würde ich nicht als Ziehen bzw. als Problem deuten. Häufig korrigieren sich die Hunde selbst, wenn sie das Ende der Leine spüren. Eine gute Leinenführung beginnt nicht beim Hund, sondern beim Halter selbst. Wenn Sie ihrem Hund vermitteln wollen, dass das Ziehen nicht erwünscht ist, dann dürfen Sie selbst auch nicht ziehen. Der erste Trainingsschritt besteht deshalb darin, dass Sie lernen, sehr achtsam mit der Leine umzugehen. Es ist schnell passiert, dass der Hund irgendwo schnüffelt, uns das dann zu lange dauert und wir ihn wegziehen. Auch beim Richtungswechseln und beim Weiterlaufen nach Stehenbleiben wird der Hund häufig weitergezogen, statt ihn anzusprechen und mit einem freundlichen "Auf geht's" oder "weiter" zum Mitgehen aufzufordern. Wie soll den unser Hund verstehen, dass das Ziehen an der Leine nicht erwünscht ist, wenn wir selbst ziehen? Wir führen den Hund über unsere Körpersprache und Stimme und nicht dadurch, dass er über die Leine einfach mitgezogen wird. Üben Sie deshalb zunächst, ihm über ein freundliches "weiter" und eine Richtungsanzeige mit der Hand ihn mitzunehmen. Benutzen Sie nicht den Leinenruck und führen Sie ihn bitte nicht an einer sog. Flexileine, diese steht dem Ziel einer Leinenführigkeit nur im Wege. Benutzen Sie also für Spaziergänge, in denen er angeleint ist, eine ca. 3 m Leine, damit er auch wirklich sich frei bewegen kann und auch mal schnüffeln kann, ohne gleich Zug zu bekommen. Suchen Sie sich ein Grundstück, z.B. Garten oder Feld/Waldwiese oder einen Parkplatz eines Supermarktes außerhalb der Öffnungszeiten zum Üben, wo keine Ablenkungen vorhanden sind. Beginnen Sie zunächst mit kleinen Übungseinheiten, nicht lägner als 1 Minute. Stellen Sie sich seitlich von Ihrem Hund und nehmen ihn an die Leine, nicht frontal über ihn beugen und ihn dadurch bedrängen. Dann geben Sie ihm freundlich das Kommando "weiter" und zeigen ihm mit der Hand die Richtung. Bitte mit Hör- und Sichtzeichen arbeiten und loben ihn freundlich, wenn er sich danach richtiet. Vielleicht müssen Siei im Anfang auch leise und freundlich mit ihm sprechen, wenn er ohne Zug an der Leine neben Ihnen läuft. Keine langen Strecken geradeaus laufen, lieber eine Acht, einen Kreis oder ein Viereck und machen Sie häufig Richtungswechsel, und bitte achten Sie darauf, dass auch Sie nicht ziehen. Sobald er schenller wird, sofort Richtungswechsel. Zeigen Sie Ihrem Hund aktiv, welches Verhalten von ihm gewünscht wird und dann durch freundliches Ansprechen.
Ich denke, das ist zunächst ein guter Ansatz, um eine gute Leinenführigkeit zu bekommen. Denn er hat ja bisher gelernt, Ziehen an der Leine lohnt sich, damit komme ich zum Ziel.
Zum anderen sollten Sie dringend den Rückruf mit Ihrem Hund noch einmal konsequent üben, d.h. er geht zunächst nur an der Schleppleine und wird gerufen. Belohnen Sie ihn, wenn er zügig kommt. Er soll lernen: zurückkommen lohnt sich!
Das wäre aber erst einmal ein guter Start. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und vor allem Geduld!
Ihre
Marie-Louise Kretschmer
www.hundeausbildung-naturnah.com
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