Hund hat kein vertrauen und hört aufgrund dessen nicht

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Mette d. schrieb am 30.07.2018
Mein Hund hört einfach gar nicht! Ich weiß, dass Terrier allgemein nicht so gut hören, jedoch hört mein hund so schlecht, dass mich das von zeit zu zeit sehr irittiert. Ich bin nun schon seit längerer zeit damit beschäftigt mich zu fragen was ich ändern soll, jedoch scheint nichts zu helfen. Er hört nicht wenn man ihn ruft. Jedoch ist dies nicht nur draußen der Fall sondern auch im Haus. Ich rufe ihn also sehr oft, er hört aber nur wenn ich ihn laut rufe sonst bin ich wie Luft für ihn. Wenn ich ein kommando wovon ich weiß, dass er es kann von ihm verlange z.B. Sitz, dann legt er sich einfach hin und bei platz hört er erst wenn ich es ihm fünf mal sage. Ich fand das eigentlich nicht so schlimm, jedoch in letzter zeit fällt mir das sehr auf. Wenn z.B. Besuch ins haus kommt fängt er an zu bellen und ist kaum zu beruhigen. Ich brauche nur kurz aus dem zimmer gehen und er fängt an zu bellen, die Tür kaputt zu kratzen und macht überall hin, obwohl man mit ihm spazieren war. Ich versuche nun also konsequenter zu sein. Jedoch distanziert sich mein hund deswegen von mir und hat teilweise sogar angst das alles was er tut falsch ist. Also scheint das was ich nun tuhe auch nicht richtig zu sein. Da Lucky mein erster hund ist bin ich noch nicht so erfahren und weiß noch nicht was man in welcher situation machen muss. Ich glaube aber, dass seine Fehler eher was mit mir zu tun haben als mit ihm. Anscheinend ist meine erziehungsmethode falsch. Ich will zwar konsequent sein jedoch hört er habe ich das gefühl jetzt noch schlechter und hat immer nagst was falsch zu machen, also habt ihr vielleicht ein paar tipps was ich ändern könnte, damit mein hund besser hört und mir mehr vertraut? Ich habe es dchon mit spielen versucht aber er mag spielzeug anscheind nicht so gerne.
Tut mir leid dass ich so viel geschrieben habe, es ist mein erstes mal, dass ich etwas frage und weiß nicht genau was wichtige details sind und was nicht :)
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 31.07.2018
Hallo,
Sie schreiben, seit Sie konsequenter sind, hört Ihr Hund noch schlechter. Wahrscheinlich verwechseln Sie Konsequenz mit Strenge, werden evtl. laut, sind böse auf den Hund, weil er nicht hört. All das irritiert Hunde nur noch mehr. Man sollte einem Hund ruhig und souverän zeigen, was man von ihm will. Unsere Sprache verstehen Hunde nicht, weswegen es überhaupt nichts bringt, ihnen was zu sagen.
Sie rufen Ihren Hund sehr oft. Genau das hat Ihr Hund gelernt: Sie rufen und rufen und rufen........ und das war`s. Befestigen Sie deshalb im Haus eine Hausleine (ca. 1m lange Schnur/Seil) am Halsband, rufen ihn ein Mal! gehen hin und ziehen ihn sanft an der Leine zu dem Platz, wohin Sie ihn gerufen haben. Dort belohnen Sie ihn! und lassen ihn wieder gehen.
Genauso machen Sie es draußen, nur mit einer Schleppleine (5 - 10m langes Seil). Rufen Sie ihn und ziehen ihn, wenn er nicht hört, zu sich hin, belohnen und er darf wieder laufen.
Wenn er sich auf Kommando nicht setzen will, sagen Sie das Kommando ein Mal und warten. Halten Sie ein Leckerchen über seinen Kopf und führen es in Richtung Rücken, dann muss er sich setzen wenn er es beobachtet. Halten Sie ihn an der Hausleine fest, damit er nicht weg gehen kann. Wenn er das Kommando befolgt, belohnen Sie ihn. Üben Sie gezielt, je öfter Sie rufen und heran ziehen, oder andere Übungen machen, um so schneller lernt er, dass er gehorchen muss.
Er folgt Ihnen überall hin, weil er der Meinung ist, Sie kontrollieren zu müssen. Schließen Sie aus dem Grund IMMER die Türen hinter sich. Üben Sie auch hier gezielt, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wegen der Aufregung bei Besuch üben Sie zuerst mit dem Hund, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Wichtig: Sie reagieren nicht darauf, schicken den Hund, wie zuvor geübt, an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch reinbitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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