Leinenführigkeit & Kontakt mit fremden Hunden

Allgemeines
NatalieZehrt schrieb am 20.04.2019
Hallo, ich bin Natalie 22 Jahre jung und und habe eine Hündin sie wird 5 Jahre. Sie kann ein paar Tricks und ist nicht dumm. Aber mit der Leinenführigkeit hapert es dann schon. Sie zieht ständig, außer wenn sie kaputt ist, da läuft sie dann auch mal an der Leine und bei Fuß von allein. Aber wenn sie jetzt noch nicht ausgepowert ist dann zieht sie meist wie eine irre. - Aber ohne Leine hört sie super, sie läuft nicht zu weit weg und wenn ich sage sie soll langsam laufen - tut sie es. Oder wenn sie stehen bleiben soll - tut sie es auch. Find das ein wenig komisch. Unser zweites Problem ist: Wenn Haylie einen anderen Hund sieht egal ob klein, groß, männlich oder weiblich. Dreht sie durch beim gassi gehen. Sie bellt ihn an und will auf die Hunde drauf..., ich nehme sie schon hoch, weil ich nicht möchte das ein Unglück passiert. Aber sie ist auf meinem Arm dennoch wie ein Zappelaal und kratzt mich wie sonst was und alle Menschen denken ich würde meinen Hund quälen, weil es echt komisch aussieht. Dabei kratzt sie mich und alles... und ich möchte das es ein gemütliches gassi gehen wird...
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 20.04.2019
Hallo Natalie,
dass die Kleine sich so bei anderen Hunden anstellt, hängt mit der fehlenden Leinenführigkeit zusammen. Sie führt das Rudel an und muss dann auch regeln und beschützen. Damit sind die meisten Hunde vollkommen überfordert und rasten deshalb aus.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihre Hündin nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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