Hund kennt kein Halten mehr bei wilden Tieren, Autos, Fahrrädern etc. und hört nicht auf Kommandos.

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Robert K. schrieb am 04.03.2024
Hallo liebes Hundetrainer Team,

wir haben einen 5 jährigen Jack Russel Rüden, kastriert, von einer Familie übernommen. Er ist im Verhalten sehr ausgeglichen, verschmust und für einen Jackie erstaunlich ruhig in unseren 4 Wänden. Das Problem ist das Spazieren gehen oder wenn er im Garten ist. Er rennt plötzlich wie wahnsinnig auf Autos, Tiere wie Vögel oder Enten los, auch wenn sie am Garten vorbei laufen. Er reagiert dann überhaupt nicht auf Kommandos, zerrt auch an der Leine und will unbedingt zu seinem Ziel. Das macht ihn unberechenbar und wir wissen uns nicht zu helfen. BG 
1 Antwort




Guten Tag,
nehmen Sie Ihrem Hund eigene Entscheidungen ab!
Sie wissen es: Er rennt an den Zaun, also ist er an der Schleppleine und geht nur in Ihrer Begleitung in den Garten. Wenn er losrennt, fangen Sie ihn ab, lenken ihn zu sich um und belohnen ihn, wenn er zu >Ihnen kommt.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Atmen Sie aus und gehen Sie mit dem Fuß, an dem Ihr Hund ist los. Wenn Ihr Arm nach vorne geht haben sie verloren. Zupfen Sie : Annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen Ihr Arm geht gerade nach hinten. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen und alles wegzubellen, wenn sie VOR uns laufen. Noch trauen unsd ie Hunde nicht zu, dass wir alles für sie regeln.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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