Bellen

Allgemeines
Rigatoni schrieb am 28.10.2016
Hallo, ich bin seit 3 Wochen in der Klinik und mein Hund ist weiterhin in seiner gewohnten Umgebung mit meinem Mann und meiner Tochter. Seit 1 Woche bellt und knurrt mein Hund alles was ihm begegnet an und beruigt sich nur schwer. So kennen wir ihn nicht und in unserer Nachbarschaft bekommen die Leute Angst. Was können wir tun, denn dieses Verhalten kennen wir nicht. Er ist sonst der beste und guterzogender Hund den man sich nur vorstellen kann. Versteht sich mit jedem Hund und Mensch und Tier. Aus diesem Grund brauchen wir schnell Hilfe, dass das nicht zur Gewohnheit wird. Vielen lieben Dank.
1 Antwort
Guten Abend,
Ihr Hund vermisst Sie und seine gewohnte Umgebung und "protestiert" dagegen.
Seine Art ist es zu knurren und zu bellen, um Sie auf seine Stimmung des Verlustes von
Frauchen aufmerksam zu machen. Hunde haben ein feines Gespür und eine Seele, die
natürlich merkt, dass Mann und Kind Sie vermissen. Gute Erziehung ist meistens Frauen-Sache,
klar, dass Ihr Hund sich fragt, wo Sie sind. Ihr Mann soll ihm die Kleidung, die er mit nach Hause zum
Waschen nimmt, zum Schnuppern geben. Gern kann er sich auf ein Nachthemd von Ihnen als
Trost und Schmusedecke legen. Außerdem soll Ihr Mann folgendes tun:
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Partner: Hundewelt, siehe meine Artikel

Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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