Ein Gastartikel von Annika Grunert

Balancieren, springen, toben, klettern – Katzen lieben es, sich zu bewegen und auszupowern. Das gehört genauso zu ihrem natürlichen Trieb, wie Neues zu entdecken oder auch, sich zurückzuziehen. Ihr Bewegungsdrang und ihre Bedürfnisse können mit einer Kletterwand für Katzen gestillt werden.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist eine Kletterwand für Katzen?

Kletterwand für Katzen

Eine Kletterwand besteht aus verschiedenen Elementen, die sich je nach Geschmack und Samtpfote miteinander kombinieren lassen. Die einfachste Form einer Kletterwand für Katzen besteht aus Brettern, die mit rutschfestem Stoff bezogen sind und in verschiedenen Abständen sowie Höhen an der Wand befestigt werden. Wenn es etwas abwechslungsreicher sein soll, können die Bretter mit Treppenelementen, Röhren oder Seilen kombiniert werden. Auch Rampen, Kegel, Hängematten, Liegen und Kuschelhöhlen sind erhältlich. Es gibt also zahlreiche Variationen und der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Wenn einzelne Spring- und Hüpfelemente nach oben folgend angeordnet sind, wird auch oft von einem Catwalk gesprochen.

Vorteile einer Kletterwand für Katzen

Der größte Vorteil ist natürlich, dass eine Kletterwand viele Bedürfnisse der Samtpfoten erfüllt – also toben, klettern, spielen, entdecken, aber auch sich ausruhen und zurückziehen. Katzen testen zudem mit Vorliebe ihr Geschick und haben auch gern den Überblick. Und der Catwalk hat noch andere Vorteile: Er bietet sich vor allem für kleine Wohnungen an, denn eine Kletterwand ist platzsparend. Schließlich werden die Elemente an der Wand oder teils auch an der Decke befestigt und diese Flächen sind normalerweise frei.

Dank der verschiedenen Elemente und Kombiniermöglichkeiten lässt sich eine Kletterwand genau an die Bedürfnisse der jeweiligen Katze anpassen. Für junge oder besonders agile Katzen können Sie den Parcours abwechslungsreich und herausfordernder gestalten, älteren Katzen hingegen die Wege beispielsweise mit Treppen erleichtern. Diese Gestaltungsfreiheit ist auch ein Vorteil gegenüber einem gekauften Kratzbaum.

Es gibt verschiedene Farben, Materialien und Designs, sodass Sie die Kletterwand für Katzen gut auf Ihre Inneneinrichtung abstimmen können. Also egal ob schlicht, modern, gemütlich oder knallig, es dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Außerdem hält der Catwalk die Katze fit, dafür sorgen die verschiedenen Abstände und Höhen. Wie Sie Ihre Samtpfote außerdem aktiv halten können, erfahren Sie in diesem Artikel aus unserem Tiergesundheitsbereich.

Ein weiterer Vorteil: Viele Katzen machen sich dank Kletterwand auch nicht mehr an den Möbeln zu schaffen. Denn ähnlich wie bei einem Kratzbaum gibt es auch bei einer Kletterwand Elemente, an denen die Vierbeiner ihre Krallen wetzen und dadurch pflegen können.

Nachteile einer Kletterwand für Katzen

Zwar überwiegen sicherlich die Vorteile, aber eine Kletterwand für Katzen hat auch Nachteile. So ist sie zwar platzsparend, aber die Röhren, Liegen, Stufen und Co. müssen mit Dübeln und Schrauben an der Wand oder Decke befestigt werden. Das ist vielleicht nicht in allen Mietswohnungen erlaubt und im Falle eines Auszugs müssen die Löcher in der Regel wieder gestopft werden.

Logischerweise sind Kletterwände für Katzen auch nicht sehr flexibel, wenn sie einmal an Ort und Stelle befestigt sind, man legt sich also gestalterisch fest. Während ein Kratzbaum für Katzen problemlos in eine andere Ecke oder ein anderes Zimmer gestellt werden kann, lässt sich ein Catwalk an der Wand nicht einfach umdekorieren.

Für welche Katze ist eine Kletterwand geeignet?

Eine Kletterwand ist vor allem für reine Hauskatzen empfehlenswert. Dabei spielt erst einmal keine Rolle, ob es eine große oder kleine Wohnung ist: Schließlich lieben alle Katzen Abwechslung und Bewegung. Wer nur wenig Platz hat, sollte auf jeden Fall über eine Kletterwand nachdenken. Denn wenn sich eine Katze nicht genügend bewegt, neigt sie zu Übergewicht und gesundheitlichen Problemen.

Aber nicht nur Stubentiger profitieren von einer Kletterwand, natürlich haben Katzen, die draußen die Natur entdecken können, auch ihre Freude daran. Auch, wer mehrere Samtpfoten zu Hause hat, ist mit einer Kletterwand gut beraten, denn so können sich die Tiere auch einmal aus dem Weg gehen.

Eine Kletterwand ist allerdings nicht für jede Katze uneingeschränkt geeignet: So ist bei alten oder kranken Tieren Vorsicht geboten. Für große und schwere Katzen müssen die Wandelemente besonders fest in den Wänden verankert werden, damit sie nicht herausbrechen. Hier ist ein Kratzbaum manchmal die bessere Wahl, der sich übrigens auch recht einfach selbst bauen lässt.

Worauf ist beim Kauf einer Kletterwand für Katzen zu achten?

Wichtig ist natürlich die Qualität: Am besten sollten die Elemente aus Naturprodukten bestehen und die Materialien keine schädlichen Chemikalien oder Ähnliches enthalten. Außerdem sollten die Liegen, Röhren, Stiegen und Co. rutschfest und stabil sein, damit die Katze nicht herunterfällt oder sich anderweitig verletzt. Achten Sie beim Anbringen dringend darauf, dass die Kletterwand fest an der Wand oder Decke befestigt ist, damit sie nicht herausbricht. Dafür sind zum einen gute Schrauben und Dübel nötig, zum anderen sollte die Bausubtanz der Wände eine feste Anbringung ermöglichen. Es gibt Wände, die zu weich oder porös sind – wenn also die Gardinenstange oder Lampe nur gerade so hält, ist die Wand oder Decke eher nicht für eine Katzen-Kletterwand geeignet. Schauen Sie beim Kauf darauf, ob das entsprechende Montagezubehör (Schrauben, Dübel u.Ä.) dabei ist oder noch separat besorgt werden muss.
Das Gewicht der Katze spielt ebenfalls eine Rolle, weswegen Sie vor dem Kauf einer Kletterwand unbedingt prüfen sollten, wie hoch die maximale Belastung der Elemente sein darf. Normalerweise finden Sie diese Angabe in der Produktbeschreibung, falls nicht, sollten Sie einmal beim Hersteller nachfragen oder im Zweifel lieber die Finger davon lassen.

Sowohl bei der Auswahl der Elemente als auch bei der Anordnung können die Bedürfnisse und die Fitness der jeweiligen Katze berücksichtigt werden. Unüberwindbare Hindernisse und Überforderungen sollten vermieden werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was Ihre Samtpfote kann und gerne macht, versuchen Sie es erst einmal mit einem Kratzbaum und beobachten Sie Ihren vierbeinigen Mitbewohner genau beim Spielen. So lernen Sie seine Vorlieben kennen.

Kletterwand für Katzen

Selbstverständlich können Kletterwände für Katzen – genau wie Kratzbäume – auch mit entsprechenden Materialien selbst gebaut werden. Anleitungen dazu finden sich zu Hauf im Internet. Ist alles bedacht, steht der artgerechten Auslastung und Freude der Samtpfoten nichts mehr im Wege.

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