Mit wie vielen Wochen sollte man sich einen Welpen anschaffen?

Die Anschaffung eines Hundes muss gut überlegt sein. Vor allem, wenn Sie vorhaben einem Welpen ein neues Zuhause zu bieten, muss Ihnen bewusst sein, dass Sie damit auch die gesamte Verantwortung für dieses hoch soziale Tier übernehmen. Zuallererst gehen Sie sicher, dass Ihr zukünftiges Haustier von einem vertrauenswürdigen und überprüften Züchter stammt. Besuchen Sie unbedingt die Geburtsstätte des Hundes und vergewissern Sie sich, dass auch das Muttertier sich in einem guten Zustand befindet. Verweigert der Züchter dies oder findet immer wieder neue Ausreden, sollten Sie unbedingt von diesem ablassen. Auch Tierheime bieten eine Auswahl an Welpen, die ein neues Zuhause suchen. Um nun den besten Zeitpunkt für die Anschaffung eines Welpen zu finden, sollten Sie ein wenig über die frühe Entwicklung von Hunden wissen.

Prägephasen bei Hunden

Als Prägephase werden die ersten Wochen nach der Geburt eines Welpen bezeichnet, in dem das Tier sich erstmals sozialisiert und lernt mit seiner Umwelt umzugehen. Es ist kaum möglich, Fehlentwicklungen dieses fundamentalen Lebensabschnittes später noch zu korrigieren. Ein weitverbreiteter Irrtum besagt, dass die Prägephase bei Hunden in der achten Lebenswoche startet. Tatsächlich dauert die Prägephase, je nach individueller Entwicklung, von der Geburt bis zur 13. Lebenswoche des Tieres.

In dieser Zeit erlernt der Hund den Umgang mit seiner Umgebung, ob mit seinen Artgenossen oder dem Menschen. Der Kopf des Welpen gleicht in dieser Zeit einem leeren Speicher, der nur darauf wartet, mit Erfahrungen gefüllt zu werden. Umso wichtiger ist es für Sie einen verantwortungsvollen Züchter zu finden, der seine Schützlinge in dieser Zeit sowohl beim Muttertier als auch unter Menschen verweilen lässt. Denn Hunde, die ihrer Familie zu früh entrissen werden, konzentrieren sich nur auf den Menschen und werden zeitlebens Probleme im Umgang mit Artgenossen haben. Genauso werden Tiere, die in dieser Phase nicht an den Menschen gewöhnt wurden, ihr Leben lang scheu und schreckhaft bleiben. Als Faustregel lässt sich sagen, dass Sie niemals einen Hund vor Ablauf seiner achten Lebenswoche aufnehmen dürfen. Dies ist die absolute Mindestzeit, die ein junger Hund bei seiner Familie verbringen muss.

Der Weg zum umgänglichen Haustier

Da Welpen in diesem jungen Alter keine Angst, Skepsis oder Misstrauen kennen, sind die Wochen der Prägephase ideal um Ihren Hund auf den stressigen Alltag vorzubereiten. Achten Sie dabei immer darauf, das Tier nicht zu überfordern! Empfohlene Unternehmungen in dieser Zeit:

  • Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Spaziergänge durch eine Fußgängerzone
  • Besuche von Freunden und Verwandten
  • Fahrstuhlfahren etc.
  • Spazieren in der Nähe stark befahrener Straßen
  • Überqueren von verschiedenartigen Brücken
  • Besuche von Orten, wo sich andere Hunde aufhalten

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