Münsterländer stammen, wie bereits der Name verrät, aus dem Raum Münster. Erste Zeugnisse über den Jagdhund finden sich im 19. Jahrhundert. Damals wurde der Münsterländer zunächst aus den im Mittelalter als Jagdhund eingesetzten Habichtshunden gezüchtet.Das Ergebnis: Neben dem Großen Münsterländer entstand auch eine in Größe und Gewicht kleinere Variante, die heute als kleinste Vorstehhunderasse gilt.

Münsterländer – Hunderasse aus Dichterhand

Wer den Münsterländer als geduldigen und liebevollen Familienhund kennt, wird vielleicht überrascht sein, aber bei der Zucht zielte man ursprünglich allein auf seine Fähigkeiten als Jagdhund ab. Unter anderen war dabei auch der Dichter Hermann Löns beteiligt. Man kreuzte damals sogenannte Wachtelhunde mit ein, die einen großen Anteil am heutigen Bild der schwarz-weißen Hunde haben. Die typischen Merkmale der ersten Münsterländer konnten über die Jahrzehnte bewahrt werden, obwohl erst Mitte der 1930er Jahre feste Standards veröffentlicht wurden. Heute leben die schönen Tiere vorzugsweise in Deutschland. Doch auch in Frankreich, Schweden und Norwegen haben sie als Jagdhund oder Familienhund viele Anhänger gewonnen.

Familienhund mit Jagdinstinkt

Am liebsten gehen die talentierten Vorsteh- und Apportierhunde noch heute auf die Pirsch. Bei der Hundeerziehung sollte man beim Münsterländer also unbedingt darauf achten, dass seine Fähigkeiten als Jagdhund ausreichend gefördert werden. Die hohe Intelligenz und seine Nervenstärke machen es Ausbildern relativ leicht – gefragt ist aber natürlich eine klar Linie und eine fachlich einwandfreie und artgerechte Methodik. Als Familienhund glänzt der Münsterländer dank seines ruhigen und folgsamen Wesens. Im Hunde-Alltag gilt es allerdings, seine Talente auch ohne Jagdeinsätze auszuformen. Sollte der Jagdhund nicht ausreichend ausgelastet werden, kann das Zusammenleben schon mal schwierig werden

Münsterländer verlangen nach sorgsamer Fellpflege

Der Pflegeaufwand hält sich beim Jagd- und Familienhund in überschaubaren Grenzen. Ein Blick auf das recht lange Fell genügt allerdings, um festzustellen, dass hier regelmäßiges Bürsten angesagt ist. Wer die schöne Haarpracht seines Münsterländer auch nach ausgiebigen Touren durch Wälder und über Wiesen sauber hält, wird seinen Glanz allerdings dauerhaft bewahren können.

Fazit: Ein Münsterländer kann nicht aus seinem „Fell". Er ist und bleibt von Natur aus Jagdhund und will entsprechend bewegt und eingesetzt werden. Heute gibt es allerdings einige Hundesport-Möglichkeiten, um den Vorsteher auch als Familienhund zu halten. Es kommt allein auf die richtige Mischung aus Aktivität, Hundeerziehung und Zuneigung an.

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