Kangal – so lautet der Name des ganzen Hundeliebhaber-Stolzes der Türkei. Die auch als Anatolischer Hirtenhund bekannte Hunderasse hat heute allerdings auch in anderen Ländern eine Reihe begeisterter Anhänger gefunden. Kein Wunder, weist der Kangal doch dank einer langen Zuchttradition ein imposantes Äußeres auf und kommt heute wie damals als treuer und mutiger Herdenschutzhund zum Einsatz.

Der Kangal ziert sogar eine türkische Briefmarke

Dass die Türken Ihren Herdenschutzhund Nummer eins wahrlich ins Herz geschlossen haben, beweist bereits eine Briefmarke: Ein Anatolischer Hirtenhund in voller Pracht ziert eines der beliebtesten Postwertzeichen des Landes. Und da der Kangal eben ein echter Nationalheld ist, dient er selbstverständlich auch in der türkischen Armee, wo ihm seine Herdenschutzhund-Vergangenheit ein weites Einsatzfeld eröffnet. Über die exakte Abstammung des Kangal herrscht jedoch Uneinigkeit. Als wahrscheinlichste Vorfahren werden Mastiffs vermutet – ein Anatolischer Hirtenhund von heute dürfte damit auf eine jahrhundertealte Vergangenheit als Kriegs- und Schutzhund im Mittleren Osten zurückblicken. Klarheit über die Entwicklung des Kangal herrscht erst, seit im 20. Jahrhundert mit einer gut dokumentierten Zucht begonnen wurde. Ein kleiner Ort in der Nähe der türkischen Stadt Sivas bescherte dem auch weiterhin als Anatolischer Hirtenhund bekannten Vierbeiner dabei seinen umso griffigeren Namen.

Kangal auf Welttour: USA, England, Kontinental-Europa

Der Kangal ist ein beeindruckender, löwenartiger Hund, der es in seiner Vergangenheit sogar mit Wölfen und anderen Raubtieren aufgenommen hat. Vielleicht liegt hier das Geheimnis für seine erfolgreiche Verbreitung, die den Herdenschutzhund über die USA und England in die gesamte Welt brachte. Ein Anatolischer Hirtenhund weiß seine Besitzer vor allem durch grundpositive Wesensmerkmale zu überzeugen. Der Treue, Intelligenz und dem Streben nach Pflichterfüllung steht beim Kangal allerdings bis heute die enorme Kraft und eine raue Ursprünglichkeit entgegen. Anfänger sollten daher nicht unbedingt mit einem Kangal in ihr Leben als Hundehalter starten. Ein Anatolischer Hirtenhund verlangt nach einer fachmännischen, konsequenten Erziehung. Und wie es bei einem Dienst- und Gebrauchshund nun mal so ist, gilt es, stets für geeignete Anforderungen und eine optimale Auslastung zu sorgen. Zudem steht der Herdenschutzhund ungemein gern im Mittelpunkt – seine Menschen sollten also besser nicht auf die Idee kommen, ihrem „Löwen" zu wenig Zuneigung zu schenken.

Anatolischer Hirtenhund – dominanter Arbeiter mit löwenartigem Gang

Fazit: Wer einen besonderen, kräftigen und dennoch gehorsamen und sensiblen Hund sucht, hat im Kangal den geeigneten Kandidaten gefunden. Relativ pflegeleicht ist das arbeitsame Kraftpaket obendrein – für erfahrene Hundehalter stellt er damit eine echte Alternative zu vergleichbar großen heimischen Hunderassen dar.