Es könnte einen in den Wahnsinn treiben: Das Katzenklo ist sauber und trotzdem findet man immer wieder Pfützchen in der Wohnung - am besten noch auf wichtigen Unterlagen oder frisch gewaschener Wäsche. Aber warum sind Katzen plötzlich unsauber und vor allem was kann man dagegen tun?

Zunächst einmal müssen Sie sich bewusst machen, dass das Urinieren außerhalb vom Katzenklo nicht gegen Sie persönlich geht! Katzen machen das nicht bewusst, um Sie zu ärgern. Dennoch hat die Katze immer einen Grund für ihre Unsauberkeit und es liegt nun an Ihnen Detektiv zu spielen. Dabei muss man wissen, dass zwischen „Harnmarkieren“ und der tatsächlichen Unreinheit unterschieden wird. Nicht kastrierte Kater und Katzen markieren mit ihrem Urin zum Beispiel ihre Sexualität. Das sind lediglich ein paar Tröpfchen und sonst wird das Katzenklo normal genutzt. Bei einer Unsauberkeit entleert die Katze den gesamten Inhalt ihrer Blase oder ihres Darms an nicht vorgesehenen Stellen.

Mögliche Gründe

  • Krankheit: Sie müssen als erstes bei einem Tierarzt abklären, ob die Unsauberkeit nicht von einer Blasenentzündung, Nierenschäden oder Harnsteinen kommt. Katzen verbinden ihr Katzenklo mit den Schmerzen und suchen sich andere Stellen.
  • Das stille Örtchen: Das Katzenklo ist oft ein gravierender Faktor. Es muss mindestens einmal täglich bei einer Katze gereinigt werden. Neben der Sauberkeit kommt es aber auch auf Standort, Form und Katzenstreu an. Katzen brauchen wie Menschen ihre Ruhe, wenn sie ihr Geschäft verrichten möchten. Flure oder Wohnzimmer, in denen sich oft mehrere Menschen aufhalten sind eher weniger geeignet. Auch überdachte Katzenklos sind mehr für den Besitzer von Vorteil als für eine Katze, die in der Natur auch nicht in Höhlen kriecht. Die Größe ist außerdem entscheidend, weil sich die Katze ausreichend bewegen und scharren können muss. Ein neues Streu mit bestimmten Duftstoffen kann ebenfalls zur Unzufriedenheit und damit zur Unsauberkeit führen.
  • Stress: Ein Umzug in eine andere Wohnung, also ein neues Revier bedeutet Stress für eine Katze. Das Katzenklo ist an einem neuen noch unbekannten Ort und die Katze ist immer auf der Hut. Es reicht manchmal aber auch schon der Umstellen der Möbel oder eine Renovierung der Wohnung aus. Eine zweite Katze, ein Baby oder ein neuer Lebenspartner können ebenfalls Auslöser sein. Umgekehrt, kann es sie auch stören, wenn ein Familienmitglied oder eine andere Katze auszieht oder stirbt. Selbst Langeweile und zu lange Einsamkeit kann zur Unsauberkeit führen - also prinzipiell alles, was die Katze unruhig macht. Am besten sollte man darüber nachdenken, ob es vor der Unsauberkeit eine Veränderung gab.
  • Die Vorgeschichte der Katze: Haben Sie Ihre Katze erst in höherem Alter bekommen, kann es sein, dass sie entweder kein Katzenklo kennt oder auf eine andere Kloform geprägt wurde. Dazu sollte man sich ausreichend bei dem Vorbesitzer bzw. dem Tierheim informieren.
  • Senilität: Tja, irgendwann holt uns alle das Alter ein - und damit auch oft die Vergesslichkeit. Unsauberkeit kann schlicht und ergreifend daher rühren, dass die Katze nicht mehr weiß wo das Katzenklo ist.

  Lösungen für das Problem

  • Loben: Unmittelbar nachdem die Katze das Katzenklo benutzt hat müssen Sie sie überschwänglich loben. Ja, überschwänglich, erst dann fasst auch die Katze das Lob als Lob auf. Aufgepasst, auch hier muss das in den ersten Sekunden nach dem Klogang passieren, sonst weiß die Katze den Grund nicht mehr.
  • Medizinische Behandlung: Liegt die Unsauberkeit an körperlichen Beschwerden, so ist sie nach der Behandlung durch einen Tierarzt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder behoben.
  • Katzentherapeut: Oft sieht man als Betroffener nicht mehr das Wesentliche. Katzentherapeuten haben großes Fachwissen und können die Ursache viel schneller finden als Sie. Dadurch kann man sich Zeit und vor allem Nerven sparen.
  • Homöopathie: Zum Teil können homöopathische Mittel helfen, fragen Sie dazu aber unbedingt vorher einen Tierarzt. Eine homöopathische Behandlung wird von der Tierkrankenversicherung übernommen, sofern Sie von einem niedergelassenen Tierarzt verordnet worden ist.
  • Pheromone: Diese Duftstoffe gibt es in Form von Steckern für die Steckdose zu kaufen. Sie werden automatisch von Zeit zu Zeit versprüht und geben der Katze ein Gefühl von Sicherheit und sie werden gelassener.
  • Katzenklo umstellen: Wenn die Katze sich regelmäßig an einem Platz entleert, kann es helfen ihr Klo genau an diese Stelle zu setzen.
  • Ausgewählte Putzmittel: Achten Sie darauf mit was Sie die Wohnung reinigen, denn einige Putzmittel enthalten Ammoniak, was zum urinieren sogar noch animiert.

Unsauberkeit ist oft ein Hilferuf, dass die Katze sich nicht wohlfühlt. Reagieren Sie nicht wütend und vor allem nicht mit Bestrafung! Eine Katze hat das, was sie getan hat nach ein paar Sekunden vergessen - es nützt also nichts, wenn Sie nach einer Stunde mit ihr schimpfen. Das Gerücht, eine Katze mit der Nase in ihren Urin zu tunken hält sich nachhaltig, ist deshalb aber Unsinn. Gerade bei Stress-Gründen kann es eine Weile dauern, bis die Unsauberkeit weggeht, immerhin sind Katzen Lebewesen mit Gefühlen und man kann sie nicht mal eben reparieren.

Foto: © absolutimages/fotolia.com

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