Wenn Eltern für sich und ihre Kinder einen Hund anschaffen wollen suchen sie oft den perfekten Familienhund. Einen Vierbeiner, der kinderlieb ist und sich gut in den Alltag integriert. Ein häufiger Fehler ist es, dabei nach Rassemerkmalen vorzugehen. Denn ob ein Hund sich für das Zusammenleben mit Kindern eignet, ist vor allem von seinem Charakter abhängig und davon, ob er ggf. bereits Erfahrungen mit Kindern machen durfte.

Manchmal ist es auch anders herum: Der Vierbeiner war zuerst in der Familie und nun steht Nachwuchs an. Auch hier machen sich Eltern viele Gedanken, ob und wie das Zusammenleben zukünftig funktionieren kann. In beiden Fällen ist der wichtigste Schritt, dem Hund Regeln aufzustellen und Kindern den richtigen Umgang mit dem tierischen Begleiter beizubringen.

Das Präventionsprojekt „Der blaue Hund“

Eine tolle Aktion, die Eltern bei diesem Vorgehen unterstützt und die wir Ihnen gerne vorstellen möchten: Der Blaue Hund! Der Blaue Hund ist eine Zeichentrickfigur, die von einem Team aus Kinder- und Tierärzten, Psychologen, Verhaltenswissenschaftlern, Kommunikationswissenschaftlern und Künstlern entwickelt wurde, um Kleinkindern im Alter von drei bis sechs Jahren spielerisch den Umgang mit Fellnasen beizubringen. Neben einem interaktiven, speziell für Kleinkinder zugeschnittenen Computerspiel wurde auch ein Eltern-Begleitbuch herausgegeben, in dem die Hintergründe zum Verhalten des Hundes und die richtige Reaktion darauf beschrieben sind. Dieses länderübergreifende Projekt wird von der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) unterstützt.

Warum der Blaue Hund so wichtig ist

Ziel des Präventionsprogramms ist es, die Anzahl von Bissverletzungen zu reduzieren. Denn bei wissenschaftlichen Untersuchungen kam heraus, dass Kinder doppelt so oft Verletzungen durch Hundebisse erleiden wie Erwachsene. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Eltern Kleinkinder nie ohne Aufsicht mit dem Hund zusammen lassen und frühzeitig beide im Umgang miteinander schulen. Bei der Anschaffung eines Familienhundes sollte man sich unbedingt fachmännische Unterstützung holen und vor allem Charakter und Sozialisierung des Vierbeiners beachten. Dann werden alle Parteien voneinander profitieren, denn Hunde können die Verhaltensentwicklung von Kindern positiv beeinflussen und auch für die ganz Kleinen schon tolle Gefährten sein.

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